(Tippfehler im 7. Absatz, 1. Satz bereinigt)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach seinem Rekordlauf am Freitag hat sich der
Dax zum Wochenstart stabil gezeigt. Während in den
USA der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial auf
ein Rekordhoch sprang, gab der deutsche Leitindex am Montag zum
Handelsende um 0,05 Prozent auf 16 046,52 Punkte nach. Der MDax
gewann zugleich 0,84 Prozent auf 36 123,22 Zähler.
Der Dax festige sich auf hohem Niveau, konstatierte Marktanalyst
Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Die Anleger warteten auf
weitere Quartalszahlen, um herauszufinden, ob die Rally seit Anfang
Oktober gerechtfertigt sei. Marktbeobachter Andreas Lipkow von
Comdirect ergänzte: "Insgesamt tut eine Konsolidierung gut", denn
der deutsche Leitindex sei in der vergangenen Handelswoche
maßgeblich von der Rekordlaune an den US-Börsen hochgezogen worden
und habe weniger aus eigenem Antrieb zugelegt.
Am Freitag noch hatte das deutsche Börsenbarometer bei knapp unter
16 085 Punkten ein Rekordhoch erreicht, obwohl die Corona-Lage
weiter Thema ist und auch Inflationssorgen die Investoren derzeit
umtreiben. Es wird jedoch grundsätzlich positiv gesehen, dass sich
die US-Notenbank mit ihren Zinsanhebungen Zeit lassen will. Höhere
Zinsen würden Anleihen im Vergleich zu Aktien attraktiver machen.
Im Dax gab es zu Wochenbeginn einige deutliche Kursausschläge. So
sackten die Aktien von Henkel am Index-Ende um 6,5
Prozent ab. Der Konsumgüterkonzern wurde wegen der hohen Rohstoff-
und Transportkosten für das laufende Jahr pessimistischer. Die
Ergebniskennziffern für 2021 erwartet Henkel nun am unteren Ende der
bisherigen Prognosespanne und kappte bereits zum zweiten Mal in
diesem Jahr sein Margenziel.
Eine skeptische Analystenstudie brockte den Vorzugsaktien von
Volkswagen (VW ) ein
Minus von 2,8 Prozent ein. Der Autobauer könne mit der rasanten
Entwicklung des Elektroautobauers Tesla nicht
mithalten, schrieb Jefferies-Analyst Philippe Houchois. Die
Wolfsburger seien zu komplex aufgestellt und hätten mit Altlasten
sowie dem Regierungseinfluss zu kämpfen. Tesla sei zwar keine
existenzielle Bedrohung, VW-Aktien zu besitzen sei jedoch nicht
attraktiv.
Um 5,0 Prozent aufwärts dagegen ging es für Siemens Energy
, womit die Papiere des Energietechnikunternehmens den
Spitzenplatz im Dax einnahmen. Sie erholten sich ebenso wie die
Aktien der spanischen Windkraft-Tochter Siemens Gamesa
von jüngsten Verlusten. Der von Siemens Gamesa am
Freitagabend gegebene Ausblick auf das neue Geschäftsjahr 2021/22
war nach den Anfang November vom Wettbewerber Vestas
gekappten Jahreszielen besser als von einigen Analysten erwartet
ausgefallen. Zudem hatte die Nettoverschuldung von Siemens Gamesa im
abgelaufenen Geschäftsjahr positiv überrascht.
Im MDax legten die schwer angeschlagenen Aktien von Teamviewer
um 3,4 Prozent zu. Damit stabilisierten sie sich
etwas weiter, nachdem der Softwarehersteller im Oktober nach
schwachen Quartalszahlen und gesenkten Jahresprognosen steil auf
Talfahrt gegangen und zuletzt Anfang November auf ein Rekordtief
gesackt war.
Europas Börsen zeigten sich ähnlich wie der Dax nur geringfügig
verändert, allerdings mit unterschiedlichen Vorzeichen. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,24 Prozent
auf 4352,53 Zähler nach und in London wurden minimale Verluste
verzeichnet, während es in Paris minimal nach oben ging. In den USA
rückte der Dow zum europäischen Handelsschluss um 0,2 Prozent vor.
Der Eurokurs stieg. Die Gemeinschaftswährung wurde am
frühen Abend mit 1,1591 US-Dollar gehandelt. Die Europäische
Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1579 (Freitag: 1,1519)
Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8636 (0,8681) Euro.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,34 Prozent am
Freitag auf minus 0,37 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,17 Prozent auf 144,85 Punkte. Der Bund-Future
gab zuletzt um 0,34 Prozent auf 170,57 Punkte
nach./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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