(Formulierung im sechsten Absatz präzisiert)
NEW YORK (dpa-AFX) - Den US-Börsen ist zum Wochenauftakt nach einem
erfreulichen Start die Luft ausgegangen. Der US-Leitindex Dow Jones
Industrial schloss am Montag nach einem impulsarmen
Handel 0,34 Prozent niedriger bei 33 517,65 Punkten. In den ersten
beiden Handelsstunden hatte der Dow noch um bis zu knapp ein Prozent
zugelegt.
Zulegen konnten im Dow die Tech-Titel. So lagen mit Cisco
, Microsoft , Intel und
Salesforce gleich vier Aktien aus dem Sektor auf den
vorderen Plätzen - mit Kursgewinnen von bis zu fast fünf Prozent.
Die Öffnung des chinesischen Marktes nach den Covid-Restriktionen
ließ die Investoren hier wieder mehr ins Risiko gehen.
Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es
entsprechend mit 0,62 Prozent auf 11 108,45 Punkte nach oben. Der
marktbreite S&P 500 schloss mit 0,08 Prozent im Minus
bei 3892,09 Zählern.
Als wichtigsten Impulsgeber im weiteren Wochenverlauf werten
Börsianer die Verbraucherpreise im Dezember, die am Donnerstag auf
der Agenda stehen. Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda zeigte sich
optimistisch: Die Preisdaten könnten den Notenbankern zeigen, "dass
höhere Leitzinsen nicht nur den Preisauftrieb bremsen, sondern auch,
dass die wirtschaftlichen Folgen nicht so gravierend sein müssen".
Unter den Einzelwerten standen erneut die Papiere des
Impfstoffherstellers Curevac im Fokus. Sie setzten
die Kursrally vom Freitag fort und sprangen um gut 25 Prozent nach
oben, nachdem sie bereits am Freitag um rund 30 Prozent gestiegen
waren. Jefferies-Analystin Eun Yang sieht durch die Studiendaten
bestätigt, dass die Entwicklungsplattform der Tübinger funktioniert.
Sie hob ihr Kursziel von 9 auf 21 US-Dollar und empfahl die Aktien
zum Kauf.
Kurz vor der Schlussglocke gerieten Broadcom unter
Druck, sie verloren zwei Prozent. Kreisen zufolge will der Großkunde
Apple ab 2025 den für Wifi und Bluetooth
verantwortlichen Chip selbst produzieren. Auch ein bisher vom
Branchenkollegen Qualcomm bezogenes Produkt wolle der iPhone-Bauer
künftig selbst herstellen, berichtete die Nachrichtenagentur
Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit
vertraute Personen. Apple und Qualcomm reagierten kaum auf die
Neuigkeiten.
Die in den USA gehandelten Anteilscheine der chinesischen
Handelsplattform Alibaba gewannen 3,2 Prozent. Zuvor
war bekannt geworden, dass Unternehmensgründer Jack Ma die Kontrolle
über den Finanzriesen Ant Group abgibt. Dieser reagiert damit
offenbar auf das harte Durchgreifen der chinesischen
Aufsichtsbehörden, die vor zwei Jahren den geplanten Börsengang des
Fintech-Riesen verhindert hatten. Der Rückzug Mas könnte die Pläne
für einen 35-Milliarden-Dollar-Börsengang der Ant Group nun
wiederbeleben.
Die Papiere von Lululemon Athletic reagierten mit
einem Kurseinbruch von 9,3 Prozent auf eine Warnung des
Sportmodeherstellers. Lululemon teilte mit, dass die Einnahmen im
vierten Quartal voraussichtlich um 25 bis 27 Prozent zum Vorjahr,
die Produktivität aber gesunken sei. Bislang hatte das Unternehmen
steigende Margen angekündigt.
Die Aktien des Biotech-Unternehmens Regeneron büßten
7,8 Prozent ein. Der Absatz mit dem Augenmedikament Eylea blieb in
den USA im Schlussquartal 2022 hinter den Erwartungen zurück.
Der Euro konnte die Gewinne aus dem europäischen
Geschäft nicht ganz halten, er kostete zuletzt 1,0735 US-Dollar. Die
Gemeinschaftswährung hatte zuvor mit 1,0760 Dollar den höchsten
Stand seit Juni 2022 markiert. Die Europäische Zentralbank (EZB)
hatte den Referenzkurs auf 1,0696 (Freitag: 1,0500) Dollar
festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9349 (0,9524) Euro gekostet.
Am Rentenmarkt legte der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen
(T-Note-Future) nach anfänglichen Gewinnen weiter zu. Zuletzt stieg
er um 0,29 Prozent auf 114,55 Punkte. Die Rendite zehnjähriger
Staatspapiere fiel im Gegenzug auf 3,53 Prozent./bek/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0278 2023-01-09/22:30
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