Die Wiener Börse dürfte am Freitag mit klaren Abschlägen in die Sitzung starten. Eine Indikation auf den heimischen Leitindex ATX signalisierte rund dreißig Minuten vor Sitzungsbeginn ein Minus von 0,82 Prozent. Zum Wochenausklang dürften die erneut steigenden Anleihezinsen in den USA für ein Stimmungstief sorgen.

Am Vortag hatte sich der Chef der US-Notenbank (Fed), Jerome Powell, zurückhaltend über den Anstieg der Kapitalmarktzinsen geäußert, was wiederum einen starken Anstieg der Renditen am Anleihenmarkt auslöste. Er habe keine Maßnahmen der Fed gegen den Anstieg der Zinsen in Aussicht gestellt, hieß es von Händlern.

"Gute Konjunkturdaten, schnelle Fortschritte bei den Impfungen gegen das Corona-Virus und ein zuletzt auch etwas stärkerer Anstieg der Verbraucherpreise haben an den Märkten eine Diskussion darüber in Gang gesetzt, ob die Fed eine Normalisierung ihrer Geldpolitik früher als ursprünglich vermutet in die Wege leiten wird. Die Nervosität der Marktteilnehmer lässt sich daran ablesen, dass die Renditen stark gestiegen sind", fasst die Commerzbank zusammen.

Datenseitig steht angesichts dieser Entwicklungen vor allem der US-Arbeitsmarktbericht für Februar im Blickpunkt, der am Nachmittag veröffentlicht wird. "Zwar ist mit einem Stellenplus zu rechnen, eine Überraschung auf der Oberseite zeichnet sich aber nicht ab und so geht die Normalisierung am Arbeitsmarkt nur langsam vonstatten", schreiben die Ökonomen der Helaba.

Meldungsseitig blieb es in Wien bisher ruhig, eine Analystenstimme kam vorbörslich aber bereits zu Andritz. Die Deutsche Bank hat ihr Kursziel für die Papiere von 46 auf 48 Euro angehoben und die "Buy"-Empfehlung bestätigt.

Am Donnerstag hatte der Wiener Markt den Handel etwas schwächer beendet. Der ATX verlor 0,29 Prozent auf 3.084,79 Punkte, nachdem die Verluste im Späthandel etwas eingegrenzt worden waren. Eine gebremste internationale Anlegerstimmung hatte auch den heimischen Leitindex ins Minus gedrückt.

Andritz gaben 2,5 Prozent auf 39,46 Euro ab. Die Experten der Commerzbank haben ihr Anlagevotum für die Aktien der Anlagenbauers von "Buy" auf "Hold" zurückgenommen. Nach Vorlage von Zahlen büßten die Papiere des Flughafen Wien zwei Prozent ein. Der größte heimische Airport hat 2020 wegen der Coronapandemie und dem Einbruch der internationalen Reisen massiv gelitten.

Gesucht präsentierten sich dank anziehender Rohölpreise die Aktien aus dem Ölbereich. OMV-Anteilsscheine steigerten sich um 2,4 Prozent und die Titel des niederösterreichischen Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann gewannen starke 3,2 Prozent.

Die größten Kursgewinner im prime market am Donnerstag:

Marinomed           +10,69% 145,00 Euro
Schoeller-Bleckmann +3,17%  42,25 Euro 
Palfinger           +2,66%  32,85 Euro 

Die größten Kursverlierer im prime market am Donnerstag:

FACC    -3,43% 9,30 Euro  
Andritz -2,47% 39,46 Euro 
Lenzing -2,05% 114,40 Euro

kat/spo

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