Nach klaren Kursverlusten zur Wochenmitte zeichnet sich am Wiener Aktienmarkt am Donnerstag zunächst eine Stabilisierung ab. Eine Indikation auf den heimischen Leitindex ATX tendierte eine halbe Stunde vor Handelsbeginn um unwesentliche 0,02 Prozent tiefer bei 2.053 Einheiten. Am Mittwoch hatte der ATX um 2,87 Prozent schwächer bei 2.053,38 Punkten geschlossen.

Positive Vorgaben kamen von den US-Futures, die nach einer erneut enorm schwachen Börsensitzung an der Wall Street klar höher tendierten. Der S&P-500 hatte zur Wochenmitte mehr als dreieinhalb Prozent abgegeben und seinen schwächsten Handelstag seit Mitte Juni absolviert. Für den Volatilitätsindex (VIX) ging es in New York indes um 6,9 Punkte auf 40 Zähler hinauf.

Weltweit bleiben die steigenden Corona-Infektionszahlen und die damit verbundenen neuen Maßnahmen zur Reduktion derselben im Fokus. So hatte neben Deutschland zuletzt auch Frankreich als eine der wichtigsten Volkswirtschaften der Eurozone neue Verschärfungen angekündigt.

"Die Maßnahmen verstärken die Sorgen vor einer Beeinträchtigung der konjunkturellen Erholung und so dürfte die Risk-off-Stimmung bestehen bleiben. Die Veröffentlichung des US-Wachstums des 3. Quartals wird daran kaum etwas ändern", kommentierten hierzu die Helaba-Analysten in der Früh mit Hinblick auf etwaige konjunkturelle Impulsgeber. "Vor diesem Hintergrund trägt das Scheitern der Verhandlungen für ein weiteres Hilfspaket im US-Kongress ebenfalls nicht zur Stimmungsaufhellung bei", schrieben sie weiter.

Ebenso wenig helfe die Beteuerung der Handlungsbereitschaft seitens der Europäischen Zentralbank (EZB), erläuterten die Experten der Helaba überdies. Die EZB wird am frühen Nachmittag ihre Zinsentscheidung bekannt geben, kurz nachdem in den USA erneut wöchentliche Arbeitsmarktdaten veröffentlicht werden.

Seitens Zahlenvorlagen treten hierzulande berichterstattende Unternehmen in den Vordergrund. So traf die Coronakrise den österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV schwer: Der Umsatz brach im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 38 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro ein, das operative Ergebnis der Gruppe drehte auf 607 Mio. Euro in die Verlustzone. Das um Lagerhaltungseffekte bereinigte CCS-Nettoergebnis vor Sondereffekten brach um 83 Prozent auf 80 Mio. Euro ein, wie die OMV mitteilte.

Die Coronakrise ließ den Gewinn des oberösterreichischen Aluminiumkonzerns AMAG indes um knapp zwei Drittel einbrechen. Das Ergebnis nach Ertragsteuern verringerte sich in den ersten drei Quartalen auf 11,1 Mio. Euro nach 30 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Der Umsatz sank um 18 Prozent auf 673,2 Mio. Euro.

Die größten Kursgewinner im prime market am Mittwoch:

Andritz         +2,05% 29,82 Euro
Do&Co           +0,64% 31,50 Euro
Telekom Austria +0,52% 5,78 Euro 

Die größten Kursverlierer im prime market am Mittwoch:

Flughafen Wien -8,00% 20,70 Euro
Zumtobel       -7,94% 4,64 Euro 
Polytec        -6,67% 5,18 Euro 

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