Der Wiener Aktienmarkt hat den Handel am Freitag mit klaren Kursgewinnen und konnte so einen Teil der kräftigen Vortagesverluste wettmachen. Der heimische Leitindex ATX kletterte um 0,54 Prozent auf 3.297,54 Einheiten. Der breiter gefasste ATX Prime legte um 0,49 Prozent auf 1.656,85 Zähler zu. Der Handel verlief in ruhigen Bahnen, die Meldungslage war zum Wochenausklang dünn.

Am Vortag hatte der Wiener Markt kräftige Einbußen erlitten - US-Konjunkturnachrichten, die auf eine Abkühlung der Wirtschaft hindeuteten, hatten die Marktstimmung international belastet. Heute wurde bekannt, dass sich der Abwärtstrend am US-Immobilienmarkt fortsetzt. Die Verkäufe bestehender Häuser gingen im Dezember zum Vormonat um 1,5 Prozent zurück - Analysten hatten allerdings mit einem stärkeren Rückgang um 3,4 Prozent gerechnet.

Mit Blick auf Inflation und Geldpolitik in Europa standen am Freitag Aussagen von Christine Lagarde im Fokus. Die EZB-Präsidentin hat die Entschlossenheit der Notenbank bekräftigt, im Kampf gegen die Inflation nicht nachzulassen. "Kurshalten ist mein Mantra für geldpolitische Zwecke, keine Frage", sagte Lagarde am Freitag in einer Diskussionsrunde auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Lagarde äußerte sich auch zur Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft. "Es wird Beschränkungen geben, es wird mehr Inflationsdruck geben, der von der zusätzlichen Nachfrage nach Rohstoffen und insbesondere Energie ausgeht", sagte sie.

Die Meldungslage in Wien blieb zum Wochenende hin mager, eine Analystenstimme gab es zur voestalpine. Die Deutsche Bank bestätigte in einer aktuellen Analyse die Kaufempfehlung für die Papiere und erhöhte das Kursziel von 31 auf 33 Euro. Die Aktien kletterten in Reaktion um zwei Prozent auf 29,02 Euro.

Unterstützung für den ATX kam auch von den Bankwerten. Raiffeisen Bank International, über weite Handelsstrecken klar im Minus, drehten das Vorzeichen um und gingen um deutliche 1,8 Prozent fester ins Wochenende. Erste Group schlossen mit einem Plus von 1,3 Prozent und auch BAWAG gewannen rund ein Prozent.

Kräftige Kursgewinnen gab bei Schoeller-Bleckmann zu sehen, die Aktien des Ölfeldausrüsters kletterten starke 4,2 Prozent. Branchenkollege OMV rutschen hingegen ins Minus ab und beendeten den Handel um 0,4 Prozent schwächer. Verkauft wurden auch Bauaktien. Porr lagen mit minus 1,8 Prozent am untersten Ende des Kurszettels, Strabag bauten ein Minus von 0,6 Prozent.

kat/ste

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