Die Wiener Börse hat am Dienstag klar im Minus geschlossen. Der österreichische Leitindex ATX fiel um 1,10 Prozent auf 2.317,36 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime gab um 0,99 Prozent auf 1.180,28 Einheiten nach.

Nach der Kursrally vom Vortag kehrte damit die Vorsicht wieder an den heimischen Aktienmarkt zurück. Zum Wochenauftakt war der österreichische Leitindex in einem starken europäischen Börsenumfeld um mehr als drei Prozent nach oben gezogen.

Am Dienstag gab der ATX in der Spitze um fast zwei Prozent nach. Im Späthandel konnte er seine Verluste jedoch noch eindämmen, nachdem sich die Kursabgaben an der Wall Street im Frühhandel in Grenzen hielten und die Technologiebörse Nasdaq sogar klar zulegen konnte.

Bei den Einzelwerten in Wien zeigten sich die am Vortag starken ATX-Bankaktien besonders schwach. Die Papiere der BAWAG gaben als größte Verlierer im Index um 3,92 Prozent nach. Die Titel der Raiffeisen Bank International (RBI) gingen um 1,41 Prozent tiefer aus dem Handel. Die Aktien der Erste Group wiederum verloren marktkonforme 1,15 Prozent.

Auch die Versicherer standen unter Druck. Für die Papiere der Vienna Insurance Group (VIG) ging es 2,43 Prozent abwärts, während die Anteilsscheine des Konkurrenten UNIQA 2,10 Prozent einbüßten.

Ihren Höhenflug fortsetzen konnten dagegen die Semperit-Aktien. Sie beendeten den Handelstag mit einem Plus von 5,30 Prozent als stärkster Wert im prime market. Nach einer Prognoseerhöhung waren die Titel des Gummi- und Kautschukverarbeiters am Freitag um mehr als 21 Prozent nach oben geschossen und hatten am Montag um weitere 5,4 Prozent zugelegt.

Die Lenzing-Aktien verloren dagegen klare 1,93 Prozent auf 43,30 Euro. Zum oberösterreichischen Faserhersteller lag eine neue Analysteneinschätzung vor. Die Erste Group hat ihr Kursziel deutlich von 71,60 Euro auf 46,40 Euro gesenkt. Gleichzeitig bestätigte Erste-Group-Analystin Vladimira Urbankova ihre "Hold"-Empfehlung. Während sie die langfristige Perspektive des Unternehmens weiter positiv beurteilt, seien die kurzfristigen Aussichten "trostlos" und mit vielen Unsicherheiten verbunden.

Leicht schwächer zeigten sich Andritz mit einem Minus von 0,24 Prozent. Auf der Hauptversammlung des steirischen Anlagenbauers wurde eine Dividende von 0,50 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 beschlossen. Anfang März waren noch 0,70 Euro je Aktie geplant gewesen.

Unterdessen ist die Europäische Kommission in ihrer Sommerprognose zum Wirtschaftswachstum in der Eurozone etwas pessimistischer geworden. Für den Währungsraum rechnet sie nun für 2020 mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung von 8,7 Prozent und für 2021 mit einem Wachstum von 6,1 Prozent. Bisher war die Kommission für 2020 von einem Minus von 7,7 Prozent ausgegangen und für 2021 von einem etwas stärkeren Plus von 6,3 Prozent.

dkm/sto

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