Die Wiener Börse hat am Freitag Zugewinne verbucht. Der ATX schloss mit Aufschlägen von 0,80 Prozent bei 3.780,42 Punkten. Noch deutlichere Zugewinne vom Nachmittag konnte der heimische Leitindex nicht ganz halten, in der Spitze war das Plus bei klar über einem Prozent gelegen. Auch der marktbreite ATX Prime verbuchte ein Kursplus von 0,78 Prozent auf 1.906,83 Einheiten.

Der Wiener Aktienmarkt schloss sich damit vor dem Wochenende der allgemein guten Börsenstimmung in Europa an. Die Märkte profitierten dabei von positiven Impulsen aus Übersee. Besser als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktdaten und überraschend starke Quartalszahlen einiger Unternehmen hatten am Vortag für satte Kursgewinne an der Wall Street gesorgt.

Am Freitag hielten sich datenseitige Impulse zunächst in Grenzen. In Europa standen nur wenig relevante Zahlen an. So wurden zwar aus Italien und Frankreich Inflationsdaten veröffentlicht. Jedoch hatte es hierbei bereits Erstschätzungen gegeben, die auch bei den heutigen Zweitschätzungen weitgehend bestätigt wurden.

Der Fokus der Anleger verlagerte sich im Handelsverlauf daher vor allem auf die USA. Dort wurden am Nachmittag eine Reihe von Konjunkturdaten publiziert. Während sich die Stimmung in den Industriebetrieben in der Region New York deutlich eingetrübt hat, überraschten die US-Einzelhändler mit einem Umsatzwachstum. Auch der Anstieg der US-Einfuhrpreise erwies sich im September als weniger stark als erwartet.

Angetrieben von den starken Quartalszahlen einiger US-Großbanken waren die Titel der Branche auch in Europa am Freitag gut gesucht. In Wien ergab sich dabei jedoch ein etwas differenzierteres Bild. So konnten zwar die Papiere der Raiffeisen Bank International um klare 2,5 Prozent zulegen. Für die Titel der Erste Group stand zum Schluss jedoch nur ein knappes Plus von 0,2 Prozent und die Aktien der BAWAG verbuchten ein Plus von 0,1 Prozent.

Weitaus besser lief der heutige Handelstag hingegen für die Anteilsscheine der OMV. Die Papiere des heimischen Ölriesen gewannen 2,5 Prozent auf 54,42 Euro. Grund war wohl eine Kaufempfehlung der Analysten der Berenberg. Nicht nur die Anlageempfehlung wurde von "Hold" auf "Buy" hochgestuft, auch das Kursziel setzten die Wertpapierexperten von 52,00 auf 65,00 deutlich nach oben. Die OMV habe sich in den letzten Jahren zum Besseren gewandelt, schrieb der Berenberg-Analyst Henry Tarr in der Studie. Für die kommenden Jahre erwarten die Berenberg-Analysten nun auch höhere Gewinne bei der OMV.

Die Aktien des steirischen Mikroelektronikkonzerns AT&S hatten im Verlauf um über 2 Prozent zugelegt. Später kamen sie jedoch wieder etwas zurück womit zum Schluss noch ein Kursplus von 0,2 Prozent stand. Am Vormittag hatte das Unternehmen im Rahmen einer Pressekonferenz Investitionen in der Höhe von 500 Millionen Euro angekündigt, welche in den kommenden Jahren in den Standort Leoben fließen sollen.

Deutliche Verluste von 4,3 Prozent auf 15,30 Euro mussten die Titel des Baukonzerns Porr wegstecken. Hierbei belastete die Ankündigung einer Kapitalerhöhung. Wie der Konzern bereits am gestrigen Abend nach Handelsschluss mitteilte, sollen im Zuge eines öffentlichen Bezugsangebots bis zu 10 Millionen neuer Anteilsscheine zu einem Bezugspreis von 12 Euro je neuer Aktie ausgegeben werden. Sollten alle Aktien ausgegeben werden entspräche dies einem Brutto-Emissionserlös von 122,2 Millionen Euro.

pma/kat

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