Die Wiener Börse hat sich am Freitagvormittag mit deutlichen Aufschlägen gezeigt. Der heimische Leitindex ATX kletterte bis 9.45 Uhr um 1,73 Prozent auf 3.261,47 Einheiten, der marktbreitere ATX Prime legte um 1,65 Prozent auf 1.638,65 Zähler zu. Als Unterstützung für die europäischen Handelsplätze dürften sich zum Wochenausklang Konjunkturhilfen in China auswirken.

In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hatte die Notenbank am frühen Morgen einen Zinssatz für langfristige Immobiliendarlehen gesenkt. Mit der Maßnahme soll die aktuelle Abschwächung der Konjunktur gebremst werden, das schob bereits in Fernost die Kurse an, hieß es.

Die Gesamtlage am Markt bleibt nach Ansicht von Experten aber weiterhin volatil. "Sorgen vor zu stark steigenden Leitzinsen und Renditen, die wiederum die konjunkturelle Entwicklung gefährden, halten die Finanzmärkte in Schach - ebenso wie die hohe Inflation und die gestörten Lieferketten. Daran wird sich kurzfristig vermutlich nichts ändern und so ist von einer anhaltend hohen Volatilität auszugehen", schreibt Ralf Umlauf von der Helaba in seinem Tagesausblick.

In Wien sprangen Marinomed um 4,4 Prozent nach oben. Die Biotechnologie-Firma hat eine Lizenzvereinbarung mit dem US-Konsumgütergiganten Procter & Gamble abgeschlossen. Die Vereinbarung betrifft laut einer Unternehmensmitteilung vom späten Donnerstagabend die USA und bestimmte medizinische Marinomed-Produkte, die durch mehrere Patente geschützt sind.

Ganz oben am Kurszettel standen mit einem Aufschlag von 6,6 Prozent erneut die Titel von Schoeller-Bleckmann, die schon am Vortag nach der Vorlage von Quartalsergebnissen rund acht Prozent angezogen hatten. Der niederösterreichische Ölfeldausrüster hatte bei allen wesentlichen Kennzahlen im Auftaktquartal 2022 kräftig zulegen können. Auch Branchenkollege OMV lag starke 3,6 Prozent im Plus.

Versorger, schon am Vortag gut gesucht, erfreuten sich am Freitag erneut großer Beliebtheit. Verbund konnten einen Kursgewinn von bisher 2,7 Prozent verbuchen. EVN legten um 1,3 Prozent zu. Daneben ging es auch für die voestalpine um 2,4 Prozent nach oben.

Banken standen ebenfalls auf der Gewinnerseite. BAWAG verbesserten sich um 1,6 Prozent, Raiffeisen Bank International verbuchten ein moderates Plus von 0,4 Prozent, Erste Group stiegen 0,3 Prozent. Rosenbauer gaben 2,8 Prozent nach. Die Titel werden allerdings ex-Dividende gehandelt.

kat/mik

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