Die Wiener Börse hat sich am Dienstagvormittag etwas schwächer gezeigt. Der heimische Leitindex ATX gab bis 10.15 Uhr um 0,26 Prozent auf 3.269,29 Einheiten nach und konnte damit seine Startverluste bereits wieder etwas eindämmen. Der breiter gefasste ATX Prime verlor 0,29 Prozent auf 1.642,67 Zähler.

Die Vorgaben der Wall Street fielen zwar positiv aus, doch aus Fernost kamen schwache Signale. Zudem dürften Gewinnmitnahmen belasten - in Wien war es in der vergangenen Woche und auch am Vortag fast stetig bergauf gegangen.

"An einem Tag zeigen sich die Marktteilnehmer euphorisch und verdrängen die alt bekannten Belastungsfaktoren. Und kurze Zeit später ist die gute Laune plötzlich verflogen. Die Zins- und Rezessionssorgen ziehen die Märkte dann wieder in das Tal der Tränen", meint Marktanalyst Christian Henke vom Broker IG Markets.

Zuletzt signalisierte EZB-Präsident Christine Lagarde im Kampf gegen die hohe Inflation eine baldige Zinswende. "Ausgehend von den derzeitigen Aussichten werden wir wahrscheinlich in der Lage sein, die negativen Zinssätze bis zum Ende des dritten Quartals zu beenden", kündigte Lagarde in einem von der Notenbank veröffentlichten Beitrag an. Die erste Zinserhöhung stellte sie für den Juli in Aussicht.

Datenseitig stehen am Dienstag die Einkaufsmanagerindizes (PMIs) aus der Eurozone, Deutschland und Frankreich im Fokus. Der Einkaufsmanagerindex für die französische Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel um 0,5 auf 57,1 Punkte. Der deutsche PMI legte im Mai hingegen überraschend um 0,3 auf 54,6 Punkte zu. Am Markt war mit einem Rückgang des Werts gerechnet worden. In der Eurozone blieb der Gesamt-Index mit 54,9 Punkten etwas unter Prognose von 55,1 Zählern.

In Wien blieb es meldungsseitig am Vormittag still, auch von Analystenseite gab es noch keine frischen Impulse. Zahlen zum ersten Quartal kommen am heutigen Dienstag von CA Immo und der Immofinanz - allerdings werden diese erst nach Börsenschluss veröffentlicht. Die Aktien der beiden Immo-Unternehmen zeigten sich bisher mit einem kleinen Plus von 0,2 bzw. mit einem Minus von 0,2 Prozent.

Unter Verkaufsdruck standen europaweit die Versorger: Verbund verbilligten sich in Wien bisher um 2,7 Prozent, EVN fielen um 1,5 Prozent. Banken konnten teilweise die Vorzeichen drehen: Erste Group kletterten nach einem schwachen Sitzungsbeginn ins Plus und erarbeiteten sich einen Kursgewinn von 0,7 Prozent und BAWAG notierten nach Startverlusten prozentuell unverändert. Raiffeisen Bank International lagen hingegen weiterhin im Minus und büßten als schwächster Wert im prime market 2,7 Prozent ein.

kat/ger

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