Der Wiener Aktienmarkt tendiert im Frühhandel am Mittwoch mit moderaten Verlusten. Nach vierzig Minuten gab der Leitindex ATX 0,26 Prozent nach auf 3.119,41 Punkte. Der etwas breitere ATX Prime büßte 0,28 Prozent ein auf 1.582,14 Zähler. Die wichtigsten europäischen Aktienindizes starteten am Mittwoch wenig bewegt.

Die deutlichste Bewegung gab es bei den Aktien von Do&Co, die um kräftige 6,9 Prozent auf 127,80 Euro zulegten. Die Experten von der Berenberg Bank hoben das Kursziel für die Anteile des Cateringunternehmens deutlich von 60 auf 150 Euro an. Die "Buy"-Empfehlung bliebt bestehen.

Im Fokus stehen am heimischen Markt heute dann auch die Aktien der voestalpine, die unverändert notierten. Der Linzer Stahlkonzern hat im Geschäftsjahr 2022/23 viel investiert, Schulden abgebaut und unter dem Strich spürbar weniger Gewinn erzielt. Nach Steuern blieb ein Überschuss von 1,2 Mrd. Euro, das waren um 11,4 Prozent weniger als im Jahr davor. Der Vergleichswert des Vorjahres von 1,3 Mrd. Euro habe ein positives Bewertungsergebnis aus dem Verkauf des HBI-Werks in Texas in Höhe von 257 Mio. Euro enthalten. Analysten von Baader sprechen von einem Betriebsergebnis "im Rahmen der Erwartungen". Die Dividende liege mit 1,50 Euro über den durchschnittlichen Erwartungen.

Die schwergewichteten Banken notierten mehrheitlich tiefer, nur die Titel der BAWAG hielten sich mit knappen 0,05 Prozent im Plus. Aktien der Erste Group büßten ein Prozent an Wert ein, Raiffeisen International (RBI) verloren 0,5 Prozent.

Marktbeobachter sprechen von Zurückhaltung vor den wichtigen Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche. "Bis dahin ist kaum mit neuen Impulsen zu rechnen", kommentieren Analysten der Helaba. EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel sieht noch kein Ende der Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Teuerung. "Wir müssen überzeugende Beweise dafür sehen, dass die Inflation nachhaltig und zeitnah zu unserem Zwei-Prozent-Ziel zurückkehrt. An diesem Punkt sind wir noch nicht angelangt", sagte Schnabel der belgischen Tageszeitung "De Tijd" in einem Ende Mai geführten Interview, das am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Dazu kamen in der Früh noch trübe Konjunkturnachrichten aus China und Deutschland. Die Ausfuhren sackten in China im Mai in US-Dollar berechnet um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ab, wie die Zollverwaltung in Peking berichtete. Die deutsche Industrie hat dann ihre Produktion zu Beginn des zweiten Quartals leicht ausgeweitet. Die Gesamtherstellung stieg im April zum Vormonat um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Befragte Ökonomen waren allerdings von einem Plus um 0,6 Prozent ausgegangen.

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