Die Wiener Börse hat sich am Freitagvormittag mit deutlichen Abgaben präsentiert. Die europaweit schwachen Bankenwerte waren auch hierzulande ein Belastungsfaktor für die heimischen Aktienindizes. Der ATX verlor kurz nach 10 Uhr 2,48 Prozent auf 3.084,47 Einheiten, womit er auf ein Wochenminus von mehr als ein Prozent zusteuert. Für den ATX Prime ging es um 2,36 Prozent auf 1.563,17 Zähler hinab.

Laut der Helaba seien die Marktteilnehmer noch immer unentschieden, welche Schlüsse für den weiteren Zinsverlauf aus dem jüngsten Entscheid der US-Notenbank Fed abzuleiten seien. "Eine Erhöhung des Leitzinsbandes um 25 Bp. wird für die Sitzung in knapp sechs Wochen zu rund 40 % eskomptiert."

Mit Blick auf Konjunkturdaten zeigten sich die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone und Deutschland gemischt. Während die Indizes für den Servicesektor oberhalb der Wachstumsschwelle lagen, blieben die Barometer für das verarbeitende Gewerbe im Kontraktionsbereich.

Unter Druck standen Bankentitel, darunter die Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) mit minus 3,7 Prozent. Die RBI bekommt wegen seines Russlandgeschäfts Insidern zufolge immer mehr Druck von der Europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB verlange von der Bank zwar keinen sofortigen Rückzug aus dem Land, poche aber auf einen Plan, wie das Bankgeschäft dort aufgegeben und die Risiken bewältigt werden können, sagten fünf mit der Angelegenheit vertraute Personen laut Medienberichten.

Aber auch die Aktien der BAWAG rasselten am Vormittag deutlich hinab. Die Wertpapiere verloren 4,6 Prozent. Erste Group büßten 2,7 Prozent ein.

Abseits der Bankenbranche warn überdies die Aktien von Ölunternehmen kaum gesucht. OMV verloren 2,9 Prozent und die Titel des Ölfeldausrüsters Schoeller-Beckmann sackten 3,1 Prozent ab.

Überdies rückte eine Analystenstimme in den Fokus. Die Experten der Berenberg haben ihr Kursziel für die Aktien des Faserherstellers Lenzing von 55,0 auf 65,0 Euro angehoben. Die Bewertung "Hold" wurde vom zuständigen Experten Sebastian Bray beibehalten. Die Aktien verloren zuletzt 0,8 Prozent auf 62,6 Euro.

sto/spa

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