Die Wiener Börse hat sich am Dienstagvormittag mit leichten Abgaben präsentiert. Der heimische Leitindex ATX verlor kurz vor 10 Uhr 0,14 Prozent auf 3.351,93 Einheiten. Der ATX Prime fiel um 0,13 Prozent auf 1.685,28 Zähler. Auch am Dienstag dürften Anleger angesichts der diese Woche noch bevorstehenden Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Federal Reserve keine größeren Engagements eingehen.

Bevor die beiden Zinsentscheidungen am Mittwoch und am Donnerstag gefällt werden, dürften sich die Blicke am Dienstag zunächst unter anderem auf Viertquartalszahlen 2022 zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euroraums richten. Am Nachmittag stehen in den USA dann der Chicagoer Einkaufsmanagerindex für Jänner und der Arbeitskostenindex für das letzte Vierteljahr des vorherigen Jahrs im Fokus. Bei letzterem sei laut der Helaba mit einem stärkeren Anstieg zu rechnen. Auch das vom Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen für Jänner wird publiziert.

"Die Volatilität zieht vor den Zentralbankentscheidungen wieder an und verdeutlicht die gestiegene Unsicherheit am Markt", schrieb der IG-Marktexperte Salah-Eddine Bouhmidi. Obwohl Marktteilnehmer von steigenden Zinsen ausgehen erwarte er keine Überraschung seitens der Fed oder EZB. "Allerdings sind Anleger von der Jahresanfangs-Euphorie angesteckt wurden und fürchten Aussagen über eine Fortsetzung der aggressiven restriktiven Geldpolitik der Notenbanker."

Mit Blick auf die heimischen Einzelwerte standen nach zwei Analysen der Erste Group und der Berenberg Bank die Aktien des Leiterplattenherstellers AT&S im Fokus. Sie gaben um 1,7 Prozent auf 31,55 Euro nach. Während die Erste-Experten ihre "Buy"-Einschätzung beibehielten, allerdings ihr Kursziel von 75,0 Euro auf 63,0 Euro reduzierten, sprachen sich die Berenberg-Analysten weiterhin für den Verkauf ("Sell") der Wertpapiere aus und kappten ihr Kursziel von 28,0 auf 26,0 Euro. Die AT&S wird am kommenden Donnerstag ihre Bücher öffnen.

Im Blick standen zudem weiterhin die Aktien der Raiffeisen, die nach einem schwachen Wochenauftakt um 1,6 Prozent nachgaben. Die russische Leasingtochter der Raiffeisen war zuletzt von der Ukraine offiziell als "Kriegshelfer" gebrandmarkt und mit Sanktionen wie der Beschlagnahme von Vermögen belegt worden. Am anderen Ende des ATX steigerten sich dagegen die Papiere der Erste Group um klare 1,6 Prozent. BAWAG gewannen um 1,2 Prozent hinzu. Bankenwerte waren europaweit gut gesucht.

sto/ger

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