Die Wiener Börse hat sich am Mittwochvormittag mit Gewinnen gezeigt. Als Kursstütze erwiesen sich stark nachgefragte Bankaktien. Zudem rückten frische Zahlenvorlagen in den Fokus, darunter von Wienerberger und Kapsch TrafficCom. Auch der Do&Co-Konzern öffnete am heutigen Handelstag seine Bücher.

Der heimische Leitindex ATX gewann kurz vor 10.00 Uhr 0,51 Prozent auf 2.284,07 Punkte. Der ATX Prime stieg um 0,45 Prozent auf 1.166,11 Stellen.

Der am Vorabend registrierte Abwärtsdruck an den US-Börsen ließ im europäischen Handel etwas nach. Am Markt hatte es zu Börsenschluss in den USA geheißen, dass eine nach wie vor ausbleibende Einigung auf ein Corona-Hilfspaket in den USA zwischen den Demokraten und den Republikanern die Wall Street belaste. Sie könne bis September auf sich warten lassen.

Allerdings dürften hierzulande zunächst Bankenwerte einen Schwenk in die Verlustzone verhindert haben. Die Aktien der schwer gewichteten Erste Group erhöhten sich um 1,3 Prozent. Die Wertpapiere der Raiffeisen Bank International, welche am Vortag ihre Bücher geöffnet hatte, verteuerten sich um 3,5 Prozent und führten den ATX an.

Im Fokus lag zudem die Berichtsaison. So öffnete der Mautsystemanbieter Kapsch TrafficCom bereits vorbörslich seine Bücher. Sein Umsatz ging im ersten Quartal 2020/21 verglichen zur selben Periode im vorigen Geschäftsjahr um 25,6 Prozent auf 138,5 Mio. Euro zurück. Das operative Ergebnis (EBIT) brach von 4,6 Mio. auf minus 11,6 Mio. Euro ein und das Periodenergebnis von 2,5 Mio. auf minus 10 Mio. Euro. Die Wertpapiere der Kapsch stiegen dennoch leicht um 0,4 Prozent.

Im Mittelpunkt stand am Mittwoch zudem Wienerberger (minus 0,2 Prozent) mit neuen Zahlen, denn die Coronavirus-Pandemie hinterließ deutliche Spuren in der Bilanz des weltgrößten Ziegelproduzenten. Der Konzern schrieb heuer im ersten Halbjahr einen Nettoverlust von 29,4 Mio. Euro nach einem Gewinn von 126,9 Mio. Euro im Vorjahr. In einem ersten Kommentar auf die Zahlen sehen sich die Erste-Group-Experten allerdings in ihrer Einschätzung bestätigt, dass sich der europäische Bausektor in Bezug auf die Coronakrise robust entwickle. Vor allem im Juni sei die Nachfrage stark gestiegen. Die Wienerberger habe zudem ihren Ausblick erhöht.

Einen starken Umsatzeinbruch verzeichnete indes der Do&Co-Konzern. Die Erlöse brachen im ersten Quartal des schiefen Geschäftsjahrs 2020/21 um 87 Prozent ein. Unter dem Strich wurde ein Verlust ausgewiesen. Die Aktie fiel um 1,7 Prozent.

Die polnische Versicherungsgesellschaft der Vienna Insurance Group und die C-Quadrat AG haben indes mit ein gemeinsames Unternehmen mit Sitz in Warschau gegründet, die "VIG C-Quadrat". Das Joint Venture soll Wertpapierdienstleistungen und Investmentfonds in Polen anbieten, teilten die Unternehmen mit. Der Schritt erfolge wegen der wirtschaftlichen Dynamik im einwohnerstarken EU-Land. Die Aktien der VIG gewannen zunächst 1,3 Prozent.

Das datenseitige Interesse liegt am heutigen Handelstag laut Erachtens der Helaba Research auf den US-Preisentwicklungen und dabei verstärkt auf der Kerninflation. Diese liege auf einem recht geringen Niveau und die Erwartung sei, dass sie sich nochmals reduzieren werde, kommentierten die Analysten.

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