Die Wiener Börse hat am Donnerstag zu Mittag mit klaren Verlusten tendiert. Der heimische Leitindex ATX gab kurz nach 12.00 Uhr um 1,09 Prozent auf 2.197,85 Punkte nach. Der breiter gefasste ATX Prime verlor 1,00 Prozent auf 1.124,87 Zähler.

Nachdem am Vormittag überraschende Industriedaten aus Deutschland in den Mittelpunkt gerückt waren, dürften nun im Verlauf die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe in den Vordergrund treten. Sie werden um 14.30 Uhr veröffentlicht.

Mit Blick auf die Einzelwerte zeigten sich am heutigen Handelstag die Aktien des Airline-Caterers Do&Co deutlich unter Druck und verloren mehr als sechs Prozent. Als Belastungsfaktor könnte sich das Ergebnis der AUA erwiesen haben, welche im zweiten Quartal einen Verlust (bereinigtes EBIT) von 100 Mio. Euro ausgewiesen hatte.

Banken dürften ebenfalls im Mittelpunkt gestanden haben. Einem Bloomberg-Bericht zufolge könnten aufgrund unzureichender Geldmitteln bei der kollektiven Einlagensicherung heimische Geldhäuser zur Kassa gebeten werden, nachdem zwei Kreditgeber in der jüngsten Vergangenheit ausgefallen seien. Die jährlichen Beiträge würden sich um rund 270 Mio. Euro bis 2024 erhöhen.

Die schwer gewichteten Aktien der Ersten Group gaben um 2,2 Prozent nach. Raiffeisen Bank International verloren 1,1 Prozent und BAWAG 1,2 Prozent.

OMV verbilligten sich um 1,5 Prozent. Zuvor hatte die Borealis-Tochter Zahlen vorgelegt und meldete sowohl eine Umsatz- als auch Gewinneinbruch im ersten Halbjahr.

Auch neue Analysen wurden veröffentlicht. So hob die US-Bank JPMorgan das Kursziel für die Aktien der voestalpine nach Zahlen zum ersten Geschäftsquartal von 14,00 auf 15,00 Euro an und beließ dabei die Einstufung auf "Underweight". Analyst Luke Nelson erhöhte seine Prognose für das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) im Gesamtjahr. Die Wertpapiere der voestalpine verloren 0,5 Prozent auf 19,94 Euro.

Die Berenberg Bank behielt nach der kürzlich erfolgten Zahlenvorlage des Faserherstellers Lenzing sowohl ihr Kursziel als auch ihr "Hold"-Votum bei. Das Kursziel liegt derzeit bei 45,0 Euro je Aktie. Für den Analysten Sebastian Bray markieren die Zweitquartalszahlen 2020 das Ende des konjunkturellen Abschwungs des Konzerns. Die Lenzing-Titel verloren 2,9 Prozent auf 41,60 Euro.

Die Erste Group hat ihr Kursziel für die Aktien des oberösterreichischen Autozulieferers Polytec von 9,8 auf 5,9 Euro gekappt. Die "Hold"-Bewertung wurde angesichts des derzeitigen Aktienkurses auf "Accumulate" hinaufgesetzt, schrieb Michael Marschallinger in seiner Studie einen Tag vor Veröffentlichung der Zweitquartalszahlen des Konzerns. Die Wertpapiere der Polytec tendierten zuletzt mit minus 0,2 Prozent bei 4,99 Euro.

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