Die Wiener Börse hat am Mittwoch zu Mittag weiter fest tendiert. Der heimische Leitindex ATX notierte gegen 12 Uhr mit einem Plus von 1,01 Prozent bei 3.117,24 Punkten. Auch an anderen Börsen in Europa ging es nach oben. So erreichte der deutsche DAX ein neues Rekordhoch.

Angetrieben wurden die Märkte von neuen Hoffnungen auf einen Aufschwung nach der Pandemie. So stehen in Deutschland mögliche Lockerungen der Lockdowns im Raum. Unter dem wachsenden öffentlichen Druck hatte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel bereits eine vorsichtige Öffnungsstrategie in Aussicht gestellt. Zudem stabilisierten sich die Anleihenzinsen zuletzt und linderten damit die von den USA ausgehenden Inflationsängste.

Stark gesucht waren in Wien zu Mittag weiter Raiffeisen Bank International und legten 3,41 Prozent zu. Andritz gewannen nach Meldung von Quartalszahlen 1,77 Prozent auf 41,34 Euro.

Im Gesamtjahr 2020 hat der Anlagenbauer seinen Umsatz stabil bei 6,7 Mrd. Euro gehalten und den Gewinn um 66 Prozent auf 203,7 Mio. Euro gesteigert. Die Analysten der Baader Bank haben in einer ersten Reaktion auf die Zahlen ihre Kaufempfehlung "buy" und ihr Kursziel von 50 Euro für die Andritz-Aktie bestätigt.

Die mit Abstand größten Verlierer waren im Mittagshandel Lenzing mit einem Minus von 4,21 Prozent auf 118,20 Euro. Der heimische MNS-Hersteller Hygiene Austria, eine gemeinsame Tochter von Lenzing und Palmers, ist Ziel einer Razzia geworden, wie ein Unternehmenssprecher der APA Dienstagabend bestätigte.

Das Unternehmen soll China-Masken zu österreichischen Masken umetikettiert haben. "Die Hygiene Austria LP weist die heute erhobenen, haltlosen Vorwürfe auf das Schärfste zurück", hieß es in einer Stellungnahme der Unternehmensführung zur APA.

EVN (plus 0,78 Prozent) und Telekom Austria (plus 0,32 Prozent) reagierten nicht merklich auf den angekündigten Platzwechsel im ATX. Ab 22. März soll die Aktie des Versorgers EVN die Telekom im österreichischen Leitindex ersetzen, gab die Börse am Dienstabend bekannt.

Für Bewegung könnten jetzt die am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten sorgen. Erwartet wird der ISM-Einkaufsmanagerindex und der Arbeitsmarktbericht des privaten Jobvermittlers ADP. Von den ADP-Zahlen erhoffen sich Marktteilnehmer wie immer erste Hinweise auf den am Freitag anstehenden monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung. Die Analysten der Helaba erwarten sich vom ADP-Report Zeichen einer leichten Verbesserung am Arbeitsmarkt.

mik/ste

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