Die Wiener Börse hat am Freitag zu Mittag satte Verluste verzeichnet. Schwere Abgaben in Banken- und Ölwerte erwiesen sich als Belastungsfaktor für die heimischen Aktienindizes. Der ATX verlor kurz nach 12 Uhr 3,65 Prozent auf 3.047,49 Einheiten. Der heimische Leitindex steuert auf ein Wochenminus von mehr als zwei Prozent zu. Für den ATX Prime ging es um 3,47 Prozent auf 1.545,31 Zähler hinab.

Unter den Bankenwerten rasselten Raiffeisen Bank International (RBI) um 7,8 Prozent hinab. Die RBI bekommt wegen seines Russlandgeschäfts Insidern zufolge immer mehr Druck von der Europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB verlange von der Bank zwar keinen sofortigen Rückzug aus dem Land, poche aber auf einen Plan, wie das Bankgeschäft dort aufgegeben und die Risiken bewältigt werden können, sagten fünf mit der Angelegenheit vertraute Personen laut Medienberichten.

Aber auch die Aktien der BAWAG verbuchten mit minus 7,1 Prozent starke Abgaben. Erste Group sanken in diesem Umfeld um 4,6 Prozent.

Abseits der Bankenbranche waren überdies die Aktien von Ölunternehmen kaum gesucht. OMV verloren 3,8 Prozent. Die Titel des Ölfeldausrüsters Schoeller-Beckmann (SBO) sackten um fünf Prozent auf 58,6 Euro ab. Dass die Analysten der Wiener Privatbank ihre Kaufempfehlung ("Kaufen") für die Aktien von SBO bestätigten und den fairen Wert auf 81,2 Euro anhoben konnte kaum stützen.

Die Experten der Berenberg haben ihr Kursziel für die Aktien des Faserherstellers Lenzing indes von 55,0 auf 65,0 Euro angehoben. Die Bewertung "Hold" wurde vom zuständigen Experten Sebastian Bray beibehalten. Die Titel verloren zuletzt dennoch 2,7 Prozent auf 61,4 Euro.

Mit Blick auf Konjunkturdaten zeigten sich die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone und Deutschland gemischt. Während die Indizes für den Servicesektor oberhalb der Wachstumsschwelle lagen, blieben die Barometer für das verarbeitende Gewerbe im Kontraktionsbereich. In den USA werden am Nachmittag nun Zahlen zum Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter erwartet.

sto/spa

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