Die Wiener Börse hat am Dienstagnachmittag mit Abgaben tendiert, ihre Verluste jedoch etwas eingegrenzt. Der heimische Leitindex ATX gab gegen 14.20 Uhr um 0,46 Prozent auf 2.237,53 Einheiten nach. Der ATX Prime verlor 0,42 Prozent auf 1.141,03 Punkte.

Die Coronavirus-Pandemie dürfte weiterhin im Fokus der Anleger stehen. Zuletzt zeichnete sich in einigen US-Bundesstaaten ein rasanter Anstieg der Zahl an Neuinfektionen ab, was seitens der Finanzmärkte negativ aufgefasst wurde. Überdies könnten neue Spannungen zwischen China und USA wieder in den Mittelpunkt rücken. Denn Peking hat das hoch umstrittene "Sicherheitsgesetz" für Hongkong verabschiedet und bereitet damit den radikalsten Einschnitt in die Autonomie der Finanzmetropole vor. Washington hatte diesen Schritt zuletzt scharf verurteilt.

Konjunkturdaten konnten indes nicht stützen. Denn sowohl in Frankreich als auch in Italien veröffentlichte Verbraucherpreise fielen schwächer aus als erwartet. So ist im Juni die französische Teuerung (HVPI) um 0,1 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, teilte das Statistikamt Insee mit. Analysten hatten für Juni mit einem Anstieg der Inflationsrate auf 0,5 Prozent gerechnet.

In Italien lag gar eine Deflation vor. Dort sind die Verbraucherpreise (HVPI) im Juni zum Vorjahr um 0,4 Prozent geschrumpft. Experten hatten ein Minus von 0,3 Prozent erwartet.

Im weiteren Verlauf werden mit dem Chicagoer-Einkaufsmanagerindex (PMI) und dem Verbrauchervertrauen des Conference Board Konjunkturdaten aus den USA veröffentlicht.

Mit Blick auf die Einzelwerte gaben Strabag um 2,5 Prozent nach. Der Baukonzern wird wegen des vor mehr als 10 Jahren in Köln eingestürzten Stadtarchivs eine Zahlung von 200 Mio. Euro tätigen. Die Ergebnisprognose für das heurige Geschäftsjahr bleibe "aufgrund der Versicherungsdeckung sowie entsprechender Risikovorsorge" unverändert, versicherte das Unternehmen.

Mit Kursverlusten von mehr als vier Prozent auf 32,4 Euro tendierten die Aktien des heimischen Anlagenbauers Andritz. Laut Experten der Ersten Group dürfte der Konzern im Zellstoff- und Papiergeschäft zunächst keine erheblichen Auswirkungen der steigenden Coronavirus-Infektionen in Lateinamerika spüren. Unter Druck dürften sowohl die Auto- als auch Hydro-Sparte geraten. Solange sich das Auto-Segment nicht verbessere, werde der Aktienkurs vermutlich nicht die derzeitigen Kursniveaus überwinden.

Mit Blick auf die weiteren Einzelwerte gerieten zudem Semperit unter Druck. Sie gaben am Nachmittag 3,8 Prozent ab. Ebenfalls klar im Minus tendierten Zumtobel, die um 3,4 Prozent fielen.

sto/dkm

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