Die Wiener Börse hat am Freitag im Verlauf weiterhin deutliche Abgaben verzeichnet. Vor allem Verluste in Bankentiteln wogen schwer auf den heimischen Aktienindizes. Der ATX verlor kurz vor 14.30 Uhr 3,82 Prozent auf 3.041,85 Einheiten. Der heimische Leitindex steuert auf ein Wochenminus von über zwei Prozent zu. Für den ATX Prime ging es um 3,66 Prozent auf 1.542,33 Zähler hinab.

Unter den Bankenwerten rasselten Raiffeisen Bank International (RBI) um 5,9 Prozent nach unten. Die RBI bekommt wegen seines Russlandgeschäfts Insidern zufolge immer mehr Druck von der Europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB fordere von der Bank einen Plan, wie das Bankgeschäft dort aufgegeben und die Risiken bewältigt werden können.

Noch größere Verluste verzeichneten im Bankenbereich die Wertpapiere der BAWAG. Sie rutschten um 7,4 Prozent ab. Erste Group sanken in diesem Umfeld um 4,8 Prozent.

Abseits der Finanztitel waren überdies die Aktien von Ölunternehmen kaum gesucht. OMV verbilligten sich um 2,7 Prozent. Die Titel des Ölfeldausrüsters Schoeller-Beckmann (SBO) sackten um 4,5 Prozent auf 58,9 Euro ab. Dass die Analysten der Wiener Privatbank ihre Kaufempfehlung ("Kaufen") für die Aktien von SBO bestätigten und den fairen Wert auf 81,2 Euro anhoben, konnte kaum stützen.

Die Experten der Berenberg haben ihr Kursziel für die Aktien des Faserherstellers Lenzing indes von 55,0 auf 65,0 Euro angehoben. Die Bewertung "Hold" wurde vom zuständigen Experten Sebastian Bray beibehalten. Die Titel verloren zuletzt dennoch 1,4 Prozent auf 62,2 Euro.

Mit Blick auf Konjunkturdaten zeigten sich die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone und Deutschland gemischt. Während die Indizes für den Servicesektor oberhalb der Wachstumsschwelle lagen, blieben die Barometer für das verarbeitende Gewerbe im Kontraktionsbereich.

Die US-Industrie hat indes im Februar überraschend einen Auftragsrückgang hinnehmen müsse. Die Bestellungen für langlebige Gebrauchsgüter wie Flugzeuge und Maschinen sanken um 1,0 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent gerechnet.

sto/mik

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