Wiener Börse (Nachmittag) - ATX weitet Minus auf 1,57 Prozent aus / Schwache europäische Anlegerstimmung - Aussicht auf weitere US-Leitzinserhöhung belastet international die Aktienkurse
21.09.2023 | 14:24
Die Wiener Börse hat am Donnerstagnachmittag die Verluste weiter ausgebaut und tiefrot notiert. Bis 14.10 Uhr sank der heimische Leitindex ATX um starke 1,57 Prozent auf 3.161,54 Einheiten. An den europäischen Leitbörsen gab es ebenfalls klare Kursverluste zu beobachten. Auch die vorbörslichen Indikationen auf die Eröffnung an der Wall Street lassen weitere Verluste an den US-Börsen erwarten.
International drückten vor allem die jüngsten Aussagen von der US-Notenbank auf die Aktienkurse. Die Fed hatte zuletzt eine weitere Anhebung der Leitzinsen im heurigen Jahr angedeutet. Das Ende des Zinserhöhungszyklus in den USA wurde noch nicht ausgerufen, formulierten die Helaba-Analysten.
Am Berichtstag standen nun weitere Zinsentscheidungen von mehreren Notenbanken im Fokus. Die Schweizerische Nationalbank sieht nach fünf Zinserhöhungen in Folge überraschend von einer weiteren geldpolitischen Straffung ab und lässt ihren Leitsatz unverändert bei 1,75 Prozent.
Schwedens Zentralbank versucht die hohe Inflation mit einer weiteren Zinserhöhung zu zügeln. Sie erhöhte den geldpolitischen Schlüsselsatz um 0,25 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent. Auch in Norwegen wurden die Leitzinsen wie erwartet weiter angehoben. Nach jüngsten Anzeichen für ein Zurückweichen der Inflation stoppte hingegen die Bank of England (BoE) ihre Serie von Zinserhöhungen. Sie beschloss überraschend, das geldpolitische Niveau von 5,25 Prozent beizubehalten.
Die türkische Notenbank hat angesichts der hohen Inflation den Leitzins erneut deutlich angehoben. Der Leitzins steigt um 5,0 Prozentpunkte auf bereits beachtliche 30,0 Prozent.
Am heimischen Aktienmarkt gestaltete sich die Meldungslage wie bereits am Vortag sehr mager. Im Technologiebereich büßten AT&S 3,1 Prozent ein. Die schwergewichteten Banken standen ebenfalls auf den Verkaufslisten der Anleger weit oben. Die BAWAG-Titel verbilligten sich um ein Prozent. Erste Group schwächten sich um deutliche 2,2 Prozent und Raiffeisen Bank International um 1,1 Prozent.
Klar tiefer ging es auch mit den Werten aus dem Ölbereich. OMV-Anteilsscheine ermäßigten sich um 1,2 Prozent. Die Papiere des niederösterreichischen Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann gaben um 2,3 Prozent nach. Auch die Rohölpreise kamen etwas zurück.
voestalpine schwächten sich um starke 3,2 Prozent ab. Die Verbund-Papiere fielen um 2,5 Prozent zurück, nachdem die Titel des Stromversorgers am Vortag noch um 2,8 Prozent zugelegt hatten. In der zweiten Reihen rutschten Austriacard um 4,2 Prozent ab. Pierer Mobility bremsten um 5,1 Prozent.
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