Die Wiener Börse hat am Montagnachmittag weiter schwere Kursverluste verzeichnet. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 3.031,71 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 117,68 Punkten bzw. 3,74 Prozent.

Das europäische Börsenumfeld tendierte ebenfalls im tiefroten Bereich. Der Euro-Stoxx-50 lag 3,63 Prozent im Minus, der deutsche Leitindex DAX gab um 3,69 Prozent nach. Chinas Präsident Xi Jinping hat in der Nacht auf Montag seine Landsleute auf einen wirtschaftlichen Rückschlag angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus eingestellt. Außerdem hat der Internationale Währungsfonds (IWF) nun seine Wachstumsprognose für China gesenkt.

In Europa war am Vorabend der Personenverkehr zwischen Österreich und Italien über die Brennergrenze einige Stunden eingestellt worden. Hintergrund war der Verdacht auf zwei Fälle von Coronavirus in einem Zug von Venedig nach München, der sich jedoch nicht bestätigte.

Im ATX standen die Ölaktien Schoeller-Bleckmann (minus 6,35 Prozent auf 37,60 Euro) und OMV (minus 5,58 Prozent auf 40,41 Euro) besonders stark unter Druck. Der Brent-Ölpreis lag am Nachmittag 3,9 Prozent im Minus. Am Ölmarkt befürchtet man Auswirkungen des Coronavirus auf die globale Ölnachfrage.

Unter den weiteren größten Verlierern waren vor allem Werte aus konjunktursensibleren Branchen wie voestalpine (minus 6,07 Prozent auf 21,06 Euro) und Andritz (minus 5,94 Prozent auf 32,60 Euro). Die Anteilsscheine der AT&S lagen 6,16 Prozent im Minus und standen damit bei 16,45 Euro. Der Leiterplattenhersteller hat drei Werke in China.

5,97 Prozent verloren die Titel des Luftfahrtzulieferers FACC und standen damit bei 11,02 Euro. Titel mit Bezug zur Luftfahrtbranche zeigten sich europaweit schwach, da diese vom Coronavirus besonders betroffen sein dürfte. Eine positive Analysteneinschätzung rückte in den Hintergrund. Die Erste Group hat ihre "Buy"-Empfehlung für die FACC-Aktien bestätigt und ihr Kursziel von 14,50 auf 15,00 Euro erhöht.

Kursgewinner gab es im gesamten prime-market-Segment am Nachmittag keine. Die Titel des Biotechunternehmens Marinomed tendierten unverändert bei 102,00 Euro. Die übrigen 37 Werte lagen im Minus.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach Sitzungsbeginn bei 3.147,39 Punkten, das Tagestief lag um 10.38 Uhr bei 3.024,05 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 3,73 Prozent bei 1.531,75 Zählern.

Bis dato wurden im prime market 3.616.606 (Vortag: 1.640.883) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 88,67 (47,50) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 365.005 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 12,17 Mio. Euro entspricht.

dkm/pma

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