Seit heute, Montag, können an der Wiener Börse im Marktsegment "direct market plus", dem neuen Top-Segment für kleine und mittlere Unternehmen, Aktien von acht in- und ausländischen Unternehmen gehandelt werden. Darunter befinden sich auch vier Firmen, die erstmals in Wien gelistet sind. Die restlichen Titel wurden aus dem "mid market" umgeschichtet, der aufgelöst wurde.

Das neue Basis-Marktsegment für KMUs, der "direct market", umfasst zum heutigen Handelsstart 23 Unternehmen, die alle zuvor schon im Segment "other securities" gelistet waren. Auch dieses Segment wird mit der heutigen Neusegmentierung aufgelöst.

Mit dem KMU-Segment will die Wiener Börse heimischen Unternehmen einen einfachen und kostengünstigen Börsenzugang bieten. "Unser Segment bietet den idealen Startplatz, um sich dann Schritt für Schritt am Kapitalmarkt weiter zu entwickeln", so Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse in einer Presseaussendung zum heutigen Marktstart, der mit der Börsenglocke eingeläutet wurde.

Bei den vier Neulingen im strenger regulierten "direct market plus" handelt es sich um das heimische Investorennetzwerk startup300 AG, den bereits in Frankfurt notierten deutschen Immobilienentwickler Eyemaxx Real Estate AG, den Leopoldsdorfer Hochbau-Verschalungsspezialisten VST Building Technologie AG, und die Innsbrucker Wolftank-Adisa Holding AG, eine Unternehmensgruppe im Bereich Tankanlagen. Die weiteren vier Teilnehmer, Athos Immobilien AG, DWH Deutsche Werte Holding AG, Hutter & Schrantz Stahlbau AG und Sanochemia Pharmazeutika AG sind vom nunmehr aufgelösten mid market in das neue Segment gewechselt.

Von den acht Anteilspapieren im KMU-Topsegment werden vier fortlaufend zwischen 9 und 17:30 Uhr gehandelt: startup300, Athos, DWH und Sanochemia. Bei den restlichen vier Papieren findet jeweils einmal täglich um 13.30 Uhr eine untertägige Preisfeststellung in Form einer Auktion statt.

Weiters wandern per heutigem Tag die HTI High Tech Industries AG und die Unternehmens Invest AG (UIAG) aus dem "mid market" in den "standard market" des amtlichen Handels, wie auch die Anteilsscheine zweier Robeco-Firmen und von Rolinco.

Um zum "direct market" zugelassen zu werden, muss ein Unternehmen eine Aktiengesellschaft (AG) sein und einen gewissen Streubesitz aufweisen. Es muss jedenfalls auch gewährleistet sein, dass ein Aktien-Handel stattfinden kann. Beim "direct market plus" kommen weitere Voraussetzungen dazu, unter anderem ein veröffentlichter Jahresabschluss, ein Halbjahresbericht, die Veröffentlichung eines Unternehmenskalenders im Internet und Begleitung des Unternehmens durch einen Capital Market Coach.

Die gesetzlichen Voraussetzungen für das KMU-Marktsegment wurden im Vorjahr durch eine Änderung des Aktiengesetzes geschaffen, die den Handel mit Inhaberaktien am Dritten Markt der Wiener Börse ermöglichte. Ziel ist generell, die Kapitalbeschaffung für kleine und mittlere Unternehmen zu erleichtern.

Die neuen KMU-Segmente "direct market plus" und "direct market" zählen gemeinsam mit dem "global market" zum Dritten Markt der Wiener Börse. Der Zugang ist durch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der Wiener Börse geregelt. Der Amtliche Handel, ein EU-regulierter Markt, setzt sich hinsichtlich des Aktienhandels aus dem "prime market" und dem "standard market" zusammen.

ggr/bel

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