Der Wiener Rentenmarkt hat sich am Nachmittag gegenüber den Vortageswerten kaum verändert gezeigt, auch im Vergleich zum Vormittag gab es nahezu keine Bewegung. Die von den US-Wirtschaftsdaten erhofften Impulse blieben weitgehend aus.

Die "freundlich" erwarteten Konjunkturdaten aus den USA blieben teilweise hinter den Erwartungen zurück. So ist die US-Industrieproduktion zum Vormonat um 0,1 Prozent gestiegen. Analysten hatten einen deutlicheren Anstieg um 0,4 Prozent erwartet. Außerdem hatte sich die Stimmung in den Industrieunternehmen in der Region New York im März überraschend eingetrübt. Der Empire-State-Index fiel um 5,1 Punkte auf 3,7 Zähler und damit auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren, am Markt war ein Anstieg auf 10,0 Punkte erwartet worden.

Überraschend gut fiel hingegen der das Stimmungsbarometer der Universität Michigan aus, die Stimmung der US-Verbraucher hat sich deutlicher als erwartet aufgehellt. Der Konsumklimaindex stieg um 4,0 Punkte auf 97,8 Punkte, prognostiziert worden waren nur 95,6 Punkte.

In der nächsten Woche wird die Entwicklung rund um den Brexit weiterhin im Mittelpunkt des Anlegerinteresses stehen. Nach dem Votum des britischen Parlaments für eine Verschiebung des EU-Austritts will Premierministerin Theresa May ihr Brexit-Abkommen im dritten Anlauf durchboxen. Bis zum kommenden Mittwoch, einen Tag vor dem EU-Gipfel in Brüssel, sollen die Abgeordneten in London erneut über den Deal abstimmen.

"Lehnt das Parlament das Austrittsabkommen kommende Woche zum dritten Mal ab, ist eine lange Verschiebung des Brexit-Termins über die Jahresmitte alles andere als sicher. Aber ohne eine lange Verschiebung gibt es keine zweite Volksabstimmung. Das Risiko eines ungeregelten Brexit ist gestiegen", analysieren die Ökonomen der Commerzbank.

Um 16.25 Uhr notierte die Leitemission am europäischen Rentenmarkt, der deutsche Euro-Bund Future mit Juni-Termin, mit 164,20 um 7 Basispunkte über dem Schluss-Stand vom Vortag (164,13). Heute Früh notierte der Rentenfuture mit 164,25. Das Tageshoch lag bisher bei 164,45, das Tagestief bei 163,94, die Tagesbandbreite umfasst damit bisher 51 Basispunkte. In Frankfurt wurden bisher etwa 451.392 Juni-Kontrakte gehandelt.

Die Rendite der 30-jährigen heimischen Bundesanleihe lag am Nachmittag bei 1,17 (zuletzt: 1,17) Prozent, die der zehnjährigen Benchmark-Anleihe bei 0,39 (0,39)Prozent, jene der fünfjährigen bei -0,13 (-0,13) Prozent und die Rendite der zweijährigen Emission betrug -0,49 (-0,50) Prozent.

Der Rendite-Spread zur vergleichbaren deutschen Benchmark-Anleihe betrug für die 30-jährige Bundesanleihe am Nachmittag 43 (zuletzt: 44) Basispunkte. Die zehnjährige Referenz-Bundesanleihe lag 41 (42) Basispunkte über der deutschen Zinskurve. Für die fünfjährige errechnet sich ein Rendite-Abstand von 31 (31) Basispunkten und für die zweijährige ein Aufschlag von 10 (10) Punkten gegenüber der vergleichbaren deutschen Anleihe.

Börsenkurse und Interbankhandel-Taxen von ausgewählten Benchmark-Anleihen:

Emission   LZ Kupon Handel ---    Rendite Kurs   Börse  
---        -- ---   Geld   Brief          heute  zuletzt
Bund 47/02 30 1,50  107,74 108,02 1,17    107,85 107,63 
Bund 29/02 10 0,50  101,08 101,13 0,39    104,18 100,99 
Bund 24/10 5  1,65  109,96 110,13 -0,13   101,18 110,03 
Bund 21/09 2  3,5   110,02 110,06 -0,49   105,88 110,1  

kat/mad

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