1,4 Millionen Menschen fordern ein EU-weites Ende der Käfighaltung

Brüssel (OTS) - Über 300 Millionen Tiere in Europa verbringen ihr ganzes Leben oder zumindest Teile davon in Käfigen. Mit der europäischen Bürger*inneninitiative „End the Cage Age“, die rund 1,4 Millionen Menschen unterschrieben haben, wird nun ein Verbot der Käfighaltung in der gesamten Nutztierhaltung gefordert. Käfighaltung verursacht unnötiges Tierleid und verstößt gegen die EU-Gesetzgebung, insbesondere Art. 13 TFEU, das Tiere als fühlende Wesen anerkennt, so die Argumentation.

Diese Woche wird die Bürger*inneninitiative, die von 170 Tierschutzorganisationen auf die Beine gestellt wurde, in den verschiedensten Ausschüssen des Europaparlaments behandelt. Unterstützt wird sie von den österreichischen Grünen EU-Abgeordneten Sarah Wiener und Thomas Waitz.

Thomas Waitz, EU-Abgeordneter der Grünen und Ko-Vorsitzende der Europäischen Grünen Partei, kommentiert: „Hohe Tierschutzstandards und eine tierfreundliche Haltung sind gut für Klima, Umwelt und vor allem für die Tiere selbst. Wir brauchen ein Verbot der Käfighaltung in der EU bis 2027, damit die österreichische Landwirtschaft mit ihren hohen Tierschutzstandards eine Chance auf einen fairen europäischen Wettbewerb hat.“

Sarah Wiener, Grüne EU-Abgeordnete und Schattenberichterstatterin der „Vom Hof auf den Tisch“-Strategie erklärt: „Die aktuellen miserablen Tierhaltungsstandards verursachen viel Leid, Krankheit und einen viel zu hohen Antibiotika-Einsatz. Dieser soll, laut der „Vom Hof auf den Tisch“-Strategie, bis 2030 um die Hälfte reduziert werden. Das schaffen wir nur, indem wir all unsere Mitgeschöpfe wesensgemäß halten. Mehr Platz und mehr Auslauf bedeuten mehr Gesundheit, weniger Stress und mehr Lebensqualität für die Tiere und letztlich auch für uns.“

Die Bürger*inneninitiative, an der sich Menschen aus 28 Ländern beteiligten, wurde am 20. Oktober 2020 im europäischen Parlament eingereicht. Heute wird es dazu ein gemeinsames Hearing des Landwirtschafts- und Petitionsausschusses geben. Schon am Dienstag wurde im Petitionsausschuss eine Studie präsentiert, die auf Alternativen zur Käfighaltung bei Hühnern und Schweinen hinweist und auf die Lösungswege für ein Käfig-freies Europa.