Wirecard (WKN: 747206)-Aktien gehörten in den letzten Monaten nicht zu den Gewinnern. Dies mag an der zweiten Abschlussprüfung durch KPMG und den „Financial Times“-Vorwürfen liegen, kann aber darüber hinaus auch mit der zu hohen Aktienbewertung im Jahr 2018 zusammenhängen. Nach der Kurskorrektur ist die Aktie aktuell noch nicht unter-, sondern eher fair bewertet.

Dennoch kann das Unternehmen, trotz der schwächeren Kurse, operativ weiter zulegen. Erfahre, welche positiven Entwicklungen es zuletzt vermelden konnte und welche negative Nachricht wieder einmal Schatten wirft.

Eine weitere namhafte Firma wird Kunde

Wirecard konnte schon viele große Unternehmen von seinen Plattformen und seinen Dienstleistungen überzeugen. Und meist entsteht so in der Folge eine Sogwirkung für alle anderen Firmen, die ebenfalls von den neuen Entwicklungen profitieren möchten.

Mit Playmobil konnte Wirecard nun einen weiteren namhaften Kunden hinzugewinnen. So wird der Zahlungsdienstleister zukünftig alle Transaktionen der europäischen Onlinehandelsseiten des Spielwarenherstellers abwickeln. Playmobil profitiert über eine breite Palette an zusätzlichen landesweiten und internationalen Zahlungsmöglichkeiten, während Wirecard an dem abgewickelten Transaktionsvolumen verdient.

Playmobil plant sogar einen weiteren Ausbau der Zusammenarbeit, sollten sich, wie erwartet, positive Effekte einstellen. Die Zahlungsabwicklung ist ein wichtiger Aspekt des Onlineeinkaufs, weshalb viele und vor allem moderne Bezahlvarianten immer mehr Kunden anlocken und zu Stammkunden machen. Wirecard bietet sage und schreibe über 200 verschiedene Zahlungslösungen.

Aber es gab noch eine weitere positive Meldung.

Wirecard bietet Verzinsung von 0,75 %

In Zeiten der Nullzinspolitik ist dies ein Angebot, mit dem der Konzern noch mehr Kunden für seine Payment- und Banking-App boon Planet anlocken sollte. Wirecard besitzt eine Banklizenz und kann somit Girokonten anbieten, die ab 2020 eine Verzinsung von 0,75 % versprechen.

Traditionelle Banken überlegen unterdessen, wie sie die durch die EZB auferlegten Belastungen an die Kunden weitergeben können. Über boon Planet können gleichzeitig alle Konten verwaltet und Zahlungen durchgeführt werden. Wirecard wird weitere Anlage- und Versicherungsangebote ergänzen und da der Konzern einen Kostenvorteil besitzt, könnten sie bald viele neue Kunden anziehen.

Zunächst wird boon Planet europa-, auf Dauer aber weltweit verfügbar sein. Zudem können Wirecards Geschäftskunden den Service ihren Kunden unter einer eigenen Marke anbieten, sodass der Konzern langfristig mit vielen Hundert Millionen Kunden rechnet.

Wirecard wäre aber nicht Wirecard, wenn es zwischendurch nicht immer wieder Negativmeldungen (wie die folgende) gäbe.

Kein Testat für eine Singapurer Jahresbilanz

Die „Financial Times“ beruft sich mit ihren Bilanzfälschungsvorwürfen auf die Jahre 2016 und 2017. In diesem Zusammenhang kam die Meldung eines fehlenden Testats für die 2017er-Jahresbilanz in Singapur auf. Das Problem entstand laut Wirecard aufgrund der laufenden Ermittlungen, wodurch nicht alle Dokumente zur Verfügung standen, sodass Ernst&Young den Vorgang nicht abschließen konnte.

Wirecard kommentiert den Vorgang so: „Aufgrund der Einschränkungen durch die Ermittlungen in Singapur waren Dokumente teilweise nicht zugänglich, sodass sich der lokale Prüfer auf Basis von geltendem lokalen Rechnungslegungsstandard kein abschließendes Prüfungsurteil bilden konnte.“ Zudem sei das fehlende Testat für den Konzernabschluss nicht relevant und es traten (nach Wirecards Aussage) auch keine Unregelmäßigkeiten auf.

Der Konzern hat zuletzt seine Compliance-Mitarbeiterzahl um 50 % aufgestockt und sie von der Rechtsabteilung getrennt. Darüber hinaus werden derzeit die früheren Abschlüsse noch einmal von einer zweiten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (KPMG) geprüft, um alle Vorwürfe auszuräumen.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019