Was für ein Absturz! Mit der Wirecard-Insolvenz (WKN:747206) hat noch vor zwei Wochen wohl niemand ernsthaft gerechnet. Damals war die Welt noch in Ordnung und die Wirecard-Aktie noch fast 100 Euro wert. Das gesamte Unternehmen war zu diesem Zeitpunkt noch mit mehr als 10 Mrd. Euro bewertet. Doch dann kam die verhängnisvolle Nachricht, dass die Bilanzen wohl über Jahre manipuliert worden waren. Inzwischen ist der Aktienkurs zum ersten Mal seit etwa zehn Jahren auf weniger als 2 Euro gefallen und liegt aktuell bei 1,86 Euro (Stand: 26.06.2020).

Wirecards wichtigste Partnerschaften stehen auf dem Spiel

Und die schlechten Nachrichten reißen einfach nicht ab. Inzwischen prüfen Mastercard (WKN: A0F602) und Visa (WKN: A0NC7B), die Verträge zu kündigen. Sollte es so weit kommen, würde Wirecard einen großen Teil seines Geschäfts verlieren. Allerdings ist aktuell nicht klar, was das überhaupt heißt. Den in den Geschäftsberichten der letzten Jahre ausgewiesenen Zahlen ist offensichtlich nicht zu trauen. Daher weiß, abgesehen von wenigen Personen bei Wirecard selbst, wohl niemand so genau, wie groß der Umsatz wirklich ist.

Doch unstrittig ist, dass das Unternehmen über einige große Kunden verfügt, die sicherlich eine Menge Umsatz generieren. Beispielsweise zählt man Ikea und Aldi zu seinen Kunden, für die man die Kreditkartenzahlungen abwickelt.

Diese Kunden werden sich sicherlich aktuell bereits nach alternativen Anbietern umsehen, oder vielleicht sogar schon in Verhandlungen stehen. Dass Wirecard in der aktuellen Form weiter bestehen bleibt und einfach nur noch das reale Geschäft bedient, halte ich für unwahrscheinlich, da das Image des Konzerns ruiniert ist und viel Vertrauen zerstört wurde. Auch ein Verkauf dürfte schwierig werden, da der Konzern erst mal damit beschäftigt sein wird, herauszufinden, was genau passiert ist und welches Geschäft real ist. Bis das alles abgeschlossen ist, werden viele Kunden bereits abgesprungen sein.

Adyen könnte der große Profiteur werden

Und da kommt die niederländische Adyen (WKN: A2JNF4) ins Spiel. Adyen ist eine ähnlich große Nummer in der Branche, wie Wirecard es immer behauptet hat zu sein. Und im Gegensatz zu Wirecard sind die Niederländer nicht auf dubiose externe Partner angewiesen, sondern führen direkte Geschäftsbeziehungen zu ihren Kunden und wachsen organisch.

An der Börse ist Adyen sogar deutlich mehr wert, als Wirecard es je war. Beim aktuellen Aktienkurs von 1.294 Euro (Stand: 26.06.2020) ist der Konzern 39 Mrd. Euro wert. Wirecard hat es in der Spitze nie über die Marke von 30 Mrd. Euro geschafft, trotz der vermeintlich phänomenalen Zahlen.

Tatsächlich ist Adyen gemessen am abgewickelten Transaktionsvolumen deutlich größer als Wirecard. Im vergangenen Jahr wurden 239 Mrd. Euro abgewickelt, gegenüber den 124 Mrd. Euro, die Wirecard in den ersten neun Monaten abgewickelt hat (die Zahlen für das vierte Quartal hat Wirecard nie veröffentlicht).

Doch Wirecard verfügte wie bereits erwähnt tatsächlich über eine beeindruckende Liste an großen Kunden, für die man hauptsächlich Kreditkartenzahlungen abwickelte. Diese Kunden stehen nun vor der Wahl abzuwarten, was mit Wirecard passiert, und damit zu riskieren, dass die Kreditkartenzahlungen eventuell bald nicht mehr möglich sind. Oder man schaut sich so schnell wie möglich nach Alternativen um und kommt dann zwangsläufig auch mit Adyen ins Gespräch. Damit dürften die Niederländer wohl einer der großen Profiteure der Pleite werden. Denn zumindest ein Teil der Kunden wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in ein paar Monaten bei Adyen als neuer Kunde einfinden.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Mastercard und Visa.

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