Unternehmer sollten die Corona-Krise nach Ansicht von Wirtschaftsethikern zum Anlass für eine Neuausrichtung nehmen. "Solidarität ist das Stichwort der Stunde - auch in der Wirtschaft", sagte Hendrik Müller, Wirtschaftsethiker an der Hochschule Fresenius in Hamburg, der Deutschen Presse-Agentur. "Unternehmen sollten die Zeit nutzen, ihre Geschäftsmodelle jetzt zu überdenken und zu überarbeiten oder sofern erlaubt kreative Lösungen wie die Abholung bestellter Waren anzubieten. Den Laden zusperren und darauf warten, dass die staatlichen Hilfsgelder fließen, ist zu wenig", sagte Müller.

Wie in jeder Krise gebe es Gewinner und Verlierer. Während etwa der Online-Handel boomt, kämpfen viele kleine Einzelhändler um ihre Existenz. Der Staat versucht, das Corona-Tief mit Hilfsmilliarden abzufedern. Sollten die Unternehmen sich auch untereinander mehr helfen? "Eine Abgabe der starken Unternehmen für die schwachen klingt zu schön, um wahr zu sein", meint Müller. "Aber Solidarität geht auch anders: So können zum Beispiel erfolgreiche Unternehmen kleineren Händlern ihre Infrastruktur zur Verfügung stellen."/ben/DP/zb

AXC0060 2021-01-20/06:50

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