Besitzen die Aktien von Wirecard (WKN: 747206) und Fresenius (WKN: 578560) jetzt noch irgendwelche Gemeinsamkeiten? Gerade jetzt, in Zeiten des Bilanzskandals, werden viele Investoren vermutlich verächtlich mit der Nase rümpfen. Bis auf die DAX-Mitgliedschaft scheinen Geschäftsmodell, Aussichten und Chancen grundlegend anders zu sein. Zugegeben, das mag sein.

Allerdings gibt es jetzt wirklich einen Aspekt, der sehr beeindruckend ist: Die Aktien von Wirecard und von Fresenius gehören plötzlich zu den günstigeren Anteilsscheinen, die unser heimischer Leitindex zu bieten hat. Glaubst du nicht? Dann lass uns schnell einen Blick auf einige interessante Zahlen riskieren, die dich vermutlich ins Staunen bringen. Allerdings auch auf die Quintessenz, die hieraus folgt:

Die Bewertungen im Überblick

Es wird dich vielleicht in Anbetracht des Bilanzskandals und des signifikanten Kurseinbruchs nicht schockieren, dass die Wirecard-Aktie preiswert bewertet wird. Dennoch ist das Ausmaß der aktuellen Zahlen echt bemerkenswert, was ein Blick auf die 2018er-Zahlen unterstreicht. Wieso nicht die 2019er, fragst du dich? Gute Frage! Einfach, weil die noch immer nicht publik sind. Und womöglich noch deutlich angepasst werden müssen.

Wie auch immer: Die Wirecard-Aktie notiert aktuell bei einem Aktienkurs von 11,99 Euro (24.06.2020, maßgeblich für alle Kurse). Bei einem 2018er-Gewinn je Aktie in Höhe von 2,81 Euro beliefe sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis hier auf rund 4,3, was wirklich preiswert ist. Wobei diese Werte natürlich unter dem Vorbehalt etwaiger nachträglicher Berichtigungen stehen. Bei einem Umsatz je Aktie in Höhe von 16,32 Euro läge das Kurs-Umsatz-Verhältnis hingegen bei 0,73. Auch hier zeigt sich: Dieser Wert erscheint zunächst sehr günstig.

Fresenius ist hier inzwischen sogar teurer bewertet. Wenn teilweise jedoch auch bloß ein bisschen: Der DAX-Gesundheitskonzern notiert derzeit auf einem Aktienkursniveau von 44,02 Euro, bei einem 2019er-Gewinn je Aktie in Höhe von 3,38 Euro beläuft sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf 13. Bei einem letzten Jahresumsatz je Aktie in Höhe von 63,52 Euro liegt das Kurs-Umsatz-Verhältnis hingegen bei 0,69. Vor allem bei dieser Kennzahl offenbart sich jetzt eine Parallele.

Beim Kurs-Gewinn-Verhältnis mag es zwar Differenzen geben. Wobei die Zahlen von Wirecard jetzt insgesamt mit etwas Vorsicht genossen werden sollten. Unterm Strich zeigt sich jedoch: Die Aktien von Wirecard und Fresenius gehören jetzt zu den günstigeren DAX-Anteilsscheinen.

Was daraus jetzt folgt!

Für mich folgt daraus jetzt allerdings nicht, dass man beide Aktien auf die Watchlist packen sollte. Nein, zumal bei Wirecard jetzt noch immer ein großes Risiko vorhanden ist. Der direkte Vergleich zeigt mir vielmehr, wie günstig die Aktie von Fresenius sein könnte. Die schließlich skandalfrei ist und ebenfalls mit soliden Zahlen im ersten Quartal glänzen konnte.

Der DAX-Gesundheitskonzern ist dabei ein waschechter Dividendenaristokrat mit 27 jährlichen Erhöhungen und könnte mittelfristig vor einem moderaten Umsatz- und Ergebniswachstum stehen. Eine Prognose, die bei der preiswerten Bewertung nicht eingepreist ist.

Das wiederum könnte Investoren zum Nachdenken bringen: Ist es gerechtfertigt, dass Fresenius jetzt so preiswert bewertet wird? Trotz der Qualität? Trotz der aristokratischen Dividende? Fragen, die auch im Vergleich zur Wirecard-Aktie womöglich auf eine Chance hindeuten können.

Es geht nicht um den Vergleich

Wie gesagt: Es geht mir nicht um den Vergleich zwischen Wirecard und Fresenius. Es ist letztendlich spannend zu sehen, dass beide DAX-Aktien momentan eher preiswert bewertet werden. Obwohl die fundamentale Ausgangslage vollkommen unterschiedlich ist. Der Zahlungsdienstleister hat jetzt schließlich mit einem Bilanzskandal zu kämpfen, mit noch ungewissem Ausgang.

Fresenius hingegen erscheint isoliert betrachtet einfach preiswert bewertet. Zu preiswert? Eine Frage, die hier womöglich eine Chance offenbaren könnte. Oder zumindest eine interessante Aktie für die Watchlist.

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Vincent besitzt Aktien von Fresenius und Wirecard. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.

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