Das „Aus“ für den Lobautunnel, der verhinderte Lückenschluss der S1 und die neuerliche UVP-Prüfung der S8 werfen die wirtschaftliche Entwicklung im gesamten Wiener Umland zurück.

St. Pölten (OTS) - „1,5 Milliarden zusätzliches Bruttoregionalprodukt alleine in der Bauphase entgehen dem niederösterreichischen und Wiener Wirtschaftsstandort mit dem Stopp des S1-Lückenschlusses. Außerdem werden dadurch 14.000 Arbeitsplätze nicht geschaffen“, beschreibt Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, die Auswirkungen des Lobautunnel-Stopps.

Damit wird nun die wichtige Donauquerung im Süden Wiens nicht realisiert. Das ist für die aufstrebende und stark wachsende Region im Bezirk Gänserndorf ein schwerer Schlag.

Diese Entscheidung schaffe große Unsicherheit und Unklarheit. „Selbst wenn der S1-Lückenschluss nun doch gebaut wird, endet die Straße kurz vor Groß-Enzersdorf praktisch im Niemandsland, wenn die Querung der Donau nun entfällt. Das bringt weder eine Verkehrsentlastung der permanent verstopften Südosttangente noch hilft es Wirtschaft oder Bevölkerung“, so Präsident Wolfgang Ecker.

Als weiteren Schlag für das gesamte Wiener Umland bezeichnet Ecker die neuerliche Prüfung der Umweltverträglichkeit der S8. „Auch hier entgehen in der Bauphase 337 Millionen Euro zusätzliches Bruttoregionalprodukt und 3.000 Arbeitsplätze werden nun nicht geschaffen. Das neue UVP-Verfahren muss jetzt rasch abgeschlossen werden“, fordert Ecker.

S34-Gesamtkonzept aus Straße und Schiene

Die vorgestellte, redimensionierte, Variante der S34, ist für den WKNÖ-Präsidenten entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten NÖ Zentralraums: „Wir brauchen die Umfahrung für die Landeshauptstadt. Vor allem die Anbindung an das Gewerbegebiet NOE Central St. Pölten löst einen wesentlichen Schub für den ganzen Standort aus.“

Die Umsetzung des S34-Gesamtkonzepts von Straße und Schiene muss für Wolfgang Ecker schnell passieren: „Es geht jetzt darum, rasch die angekündigte kombinierte Infrastruktur auch zu errichten. Weitere Verzögerungen, wie ein neuerliches UVP-Verfahren, können wir uns jetzt einfach nicht mehr leisten!“