FRANKFURT (dpa-AFX) - Die jüngste Erholungsdynamik am deutschen Aktienmarkt dürfte in die neue Woche hinein nachwirken. "Der Beginn der US-Berichtssaison macht Appetit auf mehr", bringt Marktexperte Timo Emden die Stimmung vieler Anleger auf den Punkt. Zudem sorgte hierzulande Europas größter Softwarekonzern SAP mit seinen vor wenigen Tagen angehobenen Jahreszielen bereits für gute Laune unter den Dax -Anlegern.

In der neuen Woche werden nun zunehmend mehr Quartalsberichte erwartet. Vor allem erst einmal von Unternehmen aus den USA, der weltgrößten Volkswirtschaft, aber auch einige aus Deutschland stehen auf der Agenda. Hinzu kommen noch wichtige Wirtschaftsdaten, etwa zur Industrieproduktion in den Vereinigten Staaten sowie zur Stimmung unter den Einkaufsmanagern im Verarbeitendem Gewerbe und im Dienstleistungssektor der Eurozone.

Immer mitschwingen dürfte trotz aller Entspannungstendenzen an den zuletzt angeschlagenen Börsen aber unverändert die Sorge um die Energie- und Rohstoffpreise sowie um die Inflation oder um Lieferkettenprobleme. Und nicht zuletzt ist auch das Thema des hochverschuldeten chinesischen Immobiliengiganten Evergrande samt der Furcht, es könne zu einer Kettenreaktion kommen, nicht vom Tisch.

"Die Hoffnung der Anleger aktuell sei allerdings, "dass das meiste wieder ins Gleichgewicht kommt und die Unternehmen mit den Schwierigkeiten bis dahin irgendwie klarkommen", glauben Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). "Das große Bild ist schließlich nicht so schlecht wie die skizzierten Probleme vermuten ließen, wie etwa ein Blick auf die vollen Auftragsbücher zeigt." Während der nun beginnenden Berichtssaison seien daher die Ausblicke von besonderem Interesse, auch wenn die Anleger auf vorsichtige Botschaften schon vorbereitet sein dürften.

Nicht nur unternehmensseitig, sondern auch von Seiten der Konjunktur kommen in der neuen Woche die meisten Daten aus den USA: Aus der Industrie werden neben Produktionszahlen für September am Montag auch Stimmungsindikatoren aus der Wirtschaftsregion Philadelphia am Donnerstag veröffentlicht. Am Freitag dann stehen die US-Einkaufsmanagerindizes des britischen Forschungsinstituts Markit für den Monat Oktober an. Daten aus dem US-Bau- und Immobiliensektor dürften ebenfalls Beachtung finden und am Mittwoch zudem noch der Konjunkturbericht (Beige Book) der US-Notenbank.

China rückt am Montag ebenfalls mit Daten zur Industrieproduktion in den Blick. Zudem dürfte das Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal ein wohl nur verhaltenes Wachstum zeigen.

Für Deutschland werden am Mittwoch die Produzentenpreise für September bekannt gegeben. Am Freitag stehen zudem - wie in der Eurozone allgemein - die Markit-Einkaufsmanagerindizes für Oktober im Fokus. Zwar sei die Stimmung in der Wirtschaft immer noch gut, doch die Preisexplosion im Bereich Energie dürfte weiter dämpfend gewirkt haben, erwartet Commerzbank-Analyst Christoph Weil.

Unternehmensseitig wird hierzulande am Dienstagabend die Deutsche Börse über ihr drittes Quartal berichten. Unter den Firmen aus der zweiten und dritten Reihe legen Software AG sowie der Telekomausrüster Adva und der Personaldienstleister im IT-Bereich Amadeus Fire am Donnerstag ihre Zahlen vor.

Außerdem startet der Sportartikelhersteller Adidas am Montag mit seinen in der vergangenen Woche angekündigten Aktienrückkäufen. Der IT-Dienstleister Cancom beginnt mit seinem Programm am Mittwoch./ck/jkr/he

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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AXC0248 2021-10-15/17:08

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