Bei knapp über 110 Punkten liegt der Widerstand im europäischen Bankenindex - woran sich zuletzt - siehe Chart - der Kopf gestoßen wurde. Dazu kommt ein seit zehn Jahren gültiger Abwärtstrend und seit kurzem das negative technische Signal eines Todeskreuzes. Ein längerfristiges Long-Investment sieht anders aus... 

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Mit einer Zinswende hat es die EZB nicht eilig und bekräftigte vergangene Woche die Aussage, dass die Zinsen noch über den Sommer 2019 auf dem aktuell niedrigen Niveau bleiben werden. Den Leitzins im Euroraum beließen die Währungshüter bei ihrem turnusmäßigen Treffen auf dem Rekordtief von null Prozent. Für die Ertragserwartung der Bankenbranche sind das keine bullishen News. Auch nicht, dass sich die Eurozone nach Einschätzung des IWF darauf einstellen muss, dass das Wachstum mittelfristig abkühlt. Für 2018 und 2019 wird mit einer Steigerung der Wirtschaftsleistung von 2,2 und 1,9 Prozent gerechnet, danach noch mit etwa 1,5 Prozent. Das mittelfristige Aufwärtspotenzial von Leitzinsen und Renditen scheint damit begrenzt. Das Potenzial der drei österreichischen Banken im ATX wird von Fundamental-Analysten mit 10 (Raiffeisen) bis 20 Prozent (Bawag) errechnet. Allein drei gemein ist, dass es auf dem Weg dahin jeweils die langfristige Durchschnittskurslinie als Widerstand erst zu überwinden gilt - wobei die Bawag hier derzeit am nähesten dran’ ist (siehe Charts). Was auch dem Blick auf die Bewertungen im Peergroup-Vergleich entsprechen würde. Dieser zeigt einzig die Bawag als nennenswert unterbewertet an. Für Zeichner des IPOs legt also die Chance, dass diese ihren Einstandskurs (48 Euro) in absehbarer doch noch sehen... 

 

aus dem Börse Express-PDF vom 31. Juli - dort mit allen Charts und Grafiken