Die Papiere von Boeing starteten zuletzt kräftig durch. Anlass zur Euphorie gab ein frisch verkündeter Handelspakt zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien, der dem Flugzeugbauer offenbar einen milliardenschweren Auftrag beschert. Die Reaktion an der Börse ließ nicht lange auf sich warten.

Doch was steckt genau hinter dieser Nachricht und könnten neue Handelskonflikte die Freude schnell wieder trüben?

Britischer Geldregen für Boeing?

Am Donnerstag schossen die Aktien des Luftfahrtriesen in die Höhe und erreichten mit 193,32 Dollar ein Neunmonatshoch, ein sattes Plus von 4,2 Prozent. Damit avancierten sie zum Spitzenreiter im Dow Jones. Hauptgrund für diesen Kurssprung: Im Rahmen einer neuen Handelsvereinbarung zwischen den USA und Großbritannien wurde bekannt, dass das Vereinigte Königreich beabsichtigt, Boeing-Flugzeuge oder -Flugzeugteile im Wert von beeindruckenden zehn Milliarden US-Dollar zu importieren. Hinzu kam die Meldung, dass China Airlines eine Bestellung über 14 Boeing-Maschinen platziert hat.

Details zu dem britischen Geschäft sind allerdings noch etwas vage. US-Handelsminister Howard Lutnick sprach von einem Kauf durch den Privatsektor und dass die betreffende Fluggesellschaft die Einzelheiten selbst bekannt geben würde. In Unterlagen des Weißen Hauses war wiederum von "Flugzeugteil-Käufen" die Rede. Ob es sich also um feste Bestellungen oder Optionen handelt und welche Flugzeugtypen genau betroffen sind, bleibt vorerst offen. Weder Virgin noch British Airways wollten sich unmittelbar zu einer Beteiligung äußern.

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Europa zeigt die Zähne

Während dieser Deal von US-Präsident Donald Trump als großer Erfolg seiner Zollpolitik gefeiert wird und auch der britische Premier Keir Starmer von einem "fantastischen, historischen Tag" sprach, ziehen an anderer Front dunkle Wolken auf. Denn die Europäische Union, die mit der Trump-Regierung ebenfalls im Clinch um Zölle liegt, denkt offenbar laut über Gegenmaßnahmen nach.

Auf einer neuen Liste der EU-Kommission mit US-Produkten, die mit Strafzöllen belegt werden könnten, finden sich auch amerikanische Flugzeuge. Das Volumen dieser potenziellen Zölle beläuft sich auf rund 95 Milliarden Euro. Sollten diese Pläne Wirklichkeit werden, wäre das eine empfindliche Nachricht für Boeing, insbesondere da das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits im April spürte, wie chinesische Kunden aufgrund des Handelskonflikts mit den USA bei Bestellungen zögerten.

Es dürfte also spannend bleiben, ob der frische Rückenwind aus Großbritannien Boeing nachhaltig beflügeln kann oder ob drohende EU-Zölle dem Höhenflug bald ein jähes Ende bereiten.

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