ERSTE GROUP BANK AG

43,90 EUR -0,09 (-0,20%)

Analyse im Detail

Bewertung von Barclays: Untergewichten17. November 2011

Grosse Dividendenzahler waren die beiden Austro-Banken Erste Group und Raiffeisen Bank International in der Vergangenheit ohnehin nicht, geht es nach Barclays, dann wird die RBI auch für 2011 keine Dividende zahlen. Die Erste Group hat bereits im Zuge der Gewinnwarnung Anfang Oktober angekündigt, die Dividende für 2011 ausfallen lassen zu wollen. Bei der RBI sagen sich fürs Gesamtjahr zwar keine Verluste an (wenngleich das Q3 im Vergleich zum Vorquartal deutlich schwächer ausgefallen sein dürfte), aufgrund des Kapitaldefizits in Milliardenhöhe erscheint es einigen Marktteilnehmern aber auch hier wahrscheinlich, dass die Dividende ausfallen wird. Barclays-Analystin Cristina Marzea (sie hat zuvor die Austro-Banken bei Merrill Lynch gecovert) setzt in ihrem Modell für die RBI für 2011 jedenfalls keine Ausschüttung an, auch für 2012 und 2013 sieht sie die Ausschüttungsquote bei 0%. Für die Erste Group geht sie für 2012 wieder von einer Dividende auf 2010er Niveau (0,7 Euro je Aktie) aus. Für die Mitbewerber Komercni, Pekao und PKO BP werden hingegen weiterhin „grosszügige“ Ausschüttungen erwartet. Kein Aufwärtspotenzial Generell sieht Barclays für die Aktien von Erste Group und RBI derzeit kein Aufwärtspotenzial. Marzea hat die Coverage von acht Banken mit CEE- bzw. Russland-Exposure aufgenommen. Sberbank ist der Favorit, mit einem Aufwärtspotenzial von rund 38% zum Barclays-Kursziel, auch die polnische PKO BN und die tschechische Komercni Banka werden mit Overweight eingestuft. „Wir haben Bedenken hinsichtlich der regionalen Player, OTP, Raiffeisen und Erste, die wir allesamt mit Underweight bewerten“, so Marzea. Das Kursziel für die Erste Group wird bei 14,4 Euro angesiedelt, jenes für die RBI beträgt 16 Euro. Die Geschäftsmodelle von Erste, RBI und OTP seien derzeit am stärksten gefordert, verweist die Analystin auf das Ungarn-Exposure, zu hohe FX-Retailkredite und eine zu starke Refinanzierung innerhalb der Gruppe. Das Kapitaldefizit für die Erste Group beziffert sie mit 1,3 Mrd. Euro, jenes für RBI mit 2,2 Mrd. Euro (unter Herausrechnung des PS-Kapitals). „OTP, RBI und Erste werden Underperformer bleiben, bis sich entweder die politischen Risken in Ungarn auflösen (was auf kurze Sicht unwahrscheinlich ist) oder die österreichischen Banken ihr Kapital erhöhen.“ Raiffeisen habe es leider anlässlich der Ankündigung der Polbank-Übernahme im Frühjahr versäumt, eine Kapitalerhöhung durchzuführen. Damals wäre die Story für Investoren wahrscheinlich interessant gewesen (mehr Kapital für Wachstum). „Zu den aktuellen Bewertungen wäre eine grössere Kapitalerhöhung stark verwässernd, wir gehen daher nicht davon aus“, so die Analystin.

Stimmungsbild von 19 Analysten

Kaufen

12

Halten

3

Verkaufen

0

Übergewichten

3

Untergewichten

1

43,90 EUR -0,20% -0,20%
25.06.2024 | 17:35