Dividenden sind schön und gut und wichtig, Value-Aktien können einem helfen, den Markt zu schlagen, aber wenn man irre Renditen von seinen Investitionen verlangt, braucht man Wachstumsaktien – jene Gattung von Aktien, die das 10-, 20- oder sogar 50-Fache deiner ursprünglichen Investition schaffen. Wie etwa Amazon und Netflix in der Vergangenheit.

Um solche Aktien zu finden, muss man sich mit Unternehmen befassen, die riesige adressierbare Märkte haben und versprechen, diese komplett neu zu ordnen. Zwei solcher Aktien sind Stitch Fix (WKN: A2H52J) und The Trade Desk (WKN: A2ARCV).

1. Stitch Fix: Kleiderkauf der Zukunft

Stitch Fix verändert die Art und Weise, wie Menschen Kleidung kaufen. Der Kernservice des Technologieunternehmens liefert je nach Stil, Budget und Größe fünf Kleidungsstücke auf einmal an die Kunden. Der Kunde behält, was er will, und gibt den Rest zurück. Unter Verwendung von Daten und Algorithmen lassen sich die Stylisten von Stitch Fix von der Technologie leiten, und die Auswahl wird raffinierter, je mehr Kunden bestellen. Kunden bekommen höchste Bequemlichkeit – sie müssen keine Zeit damit verbringen, online nach Kleidung zu suchen, Geschäfte zu besuchen oder sich mit dem Ärger der Rücksendungen zu befassen – und Stitch Fix kommt so an riesige Datenmengen, die die Kaufentscheidungen, die Auswahl für andere Kunden und die Designs für die Eigenmarken beeinflussen.

Stitch Fix konkurriert mit mehreren anderen Online-Styling-Dienstleistungen, insbesondere Nordstroms Trunk Club, aber das Unternehmen ist in seiner Nische klar führend und hatte laut Euromonitor eine Marktchance im Wert von schätzungsweise 359 Milliarden USD im Jahr 2018.

Das Unternehmen ist schon seit mehreren Jahren profitabel. Es hat sich langfristig das Ziel eines jährlichen Umsatzwachstums von 20 bis 25 % gesetzt, und dieses Ziel wurde bisher erreicht, was zeigt, dass es die vor ihm liegende Chance stetig angeht. Stitch Fix beginnt nun, sich mit einem neuen Programm namens Shop Your Looks von seinem herkömmlichen Angebot zu lösen, das den Kunden eine noch besser kuratierte Auswahl an Kleidung bietet, die auf der Grundlage ihrer bisherigen Entscheidungen zusammengestellt wurde. Auf diese Weise rückt Stitch Fix weiter in den direkten Onlinehandel vor und agiert nicht nur als Styling-Service, sondern bietet auch die Möglichkeit, die Kunden besser zu binden.

Stitch Fix mischt den Bekleidungssektor auf, bietet Initiativen wie Shop Your Looks und hat einen riesigen adressierbaren Markt. Der größte Grund zu der Annahme, dass Stitch Fix eine extrem starke Aktie sein könnte, besteht darin, dass der Markt gegenüber dem Unternehmen nach wie vor skeptisch ist. Die Aktie war in den beiden Jahren seit dem Börsengang sehr volatil, schwankte fast immer im zweistelligen Prozentbereich nach Gewinnberichten, und mit Stand 29. September wurden 54 % des Floats geshortet.

Es gibt eine Reihe von Gründen dafür: Investoren denken, dass das Unternehmen gegen Amazon keine Chance haben wird, sie glauben nicht an das Geschäft, oder sie sind nach dem Zusammenbruch von Blue Apron misstrauisch gegenüber solchen Dienstleistungen. Aber das Wachstum von Stitch Fix zeigt keine Anzeichen von Verlangsamung. Das Unternehmen strebt ein Wachstum von 23 bis 25 % an und expandiert gerade nach Großbritannien, dem ersten Einstieg in einen neuen Markt. Es mag dauern, aber sobald der Markt auf den Geschmack gekommen ist, könnte die Aktie mächtig steigen. Die Anleger haben das im vergangenen Jahr gesehen, als die Aktie in nur wenigen Monaten ihre Wert fast verdreifachte. Sollte das Unternehmen weiterhin im Bereich von 25 % wachsen können, sollte die Aktie nachlegen können.

2. The Trade Desk: Der neue Boom in der Werbung

Klar, digitale Werbung ist zum Big Business geworden. Letztlich sind Alphabet und Facebook vor allem durch den Verkauf von Onlineanzeigen zwei der weltweit wertvollsten Unternehmen geworden. Auch wenn diese beiden Unternehmen hochprofitable Geschäfte sind, sind sie doch mittlerweile zu groß geworden, um noch sprunghafte Wertzuwächse zu erfahren. Um die Chance in der Onlinewerbung zu nutzen, sind Investoren besser dran, sich für einen anderen Ansatz in der Branche zu entscheiden. Mit The Trade Desk, einem Unternehmen, das Anzeigenkunden eine Self-Service-Plattform auf Cloudbasis zur Verfügung stellt, um ihre Werbekampagnen über mehrere digitale Kanäle zu erstellen und zu verwalten, ist das möglich.

The Trade Desk profitiert von mehreren günstigen Faktoren. Erstens verlagern sich die Werbebudgets auf digitale Medien, da die Ausgaben von traditionellen Kanälen wie Print und Fernsehen zu Mobile, Social Media und Onlinevideo wandern. Werbekampagnen werden immer schwieriger zu verwalten und datengetriebener. Neue Technologien sollten auch The Trade Desk unvorhergesehene Wachstumschancen eröffnen. Eine dieser neuen Möglichkeiten ist Connected TV – Fernsehen über das Internet –, das mit einer Reihe neuer Dienste einen Boom erfahren dürfte. Im jüngsten Ergebnisbericht sagte CEO Jeff Green: „Wir sind mitten in der Digitalisierung und Transformation der TV-Werbung, und wir sind in der einzigartigen Position, Werbetreibenden und TV-Content-Providern zu helfen, mehr Daten zu bekommen.“

Die Cloudplattform des Unternehmens bietet Skalierbarkeit oder die Möglichkeit, bei steigender Nachfrage problemlos mehr Kunden zu bedienen. Aber im Gegensatz zu vielen cloudbasierten Unternehmen ist The Trade Desk bereits profitabel. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um 42 % und die Rentabilität des Unternehmens verbessert sich. Auf bereinigter Basis liegt das Unternehmen nun bei einer beeindruckenden Nettogewinnmarge von 24 % und zeigt, dass das Modell einige der gleichen Vorteile wie Onlinewerbung bei Google und Facebook aufweist.

Das riesige Potenzial von The Trade Desk liegt in den Wachstumschancen und einem Geschäftsmodell, das reichlich Gewinne erwirtschaften wird. Sobald neue Technologien wie Connected TV Mainstream werden, dürfte das Unternehmen erfolgreich sein und seinen Anlegern mehr Gewinne erwirtschaften.

Ist dies die nächste Wirecard?

Wirecard stieg um fast 2.000 %. Jetzt gibt es einen aussichtsreichen „Nachfolger“, der schon bald die Spitze einnehmen könnte. Erst im vergangenen Jahr kam die Aktie an die Börse. Mit +49 % Umsatz-Wachstum (2018) und einer traumhaften Marge von 52 % (vor Steuern und Abschreibungen) fasziniert das Unternehmen die Analysten, während seine Plattform die Internet-Händler in der ganzen Welt mit der besten Performance begeistert und so bereits über 3 Milliarden Menschen erreicht. Wächst hier ein ganz neuer Tech-Gigant heran? Alle Details liest du hier:

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet, Amazon, Facebook, Netflix, Stitch Fix und The Trade Desk. Jeremy Bowman besitzt Aktien von Amazon, Facebook, Netflix, Stitch Fix und The Trade Desk. Dieser Artikel erschien am 26.10.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2019