Bei einem DAX-Stand von weit über 14.000 ist klar, dass die eine oder andere Aktie nicht mehr günstig sein kann. Dennoch gibt es noch immer einige DAX-Aktien, die erstaunlich günstig wirken. Hier sind zwei davon.

1. E.ON, die Power-Aktie

COVID-19, der Kohleausstieg und die Integration von Innogy haben E.ON (WKN: ENAG99) Kraft gekostet. Doch wenn wir den Blick nach vorne richten, dann lässt sich eine Menge Gutes am Horizont erkennen.

Rund eine Dreiviertelmilliarde an Synergiepotenzialen nannte das Management vor einem Jahr jeweils für 2022 und 2023. Hinzu kommen noch rund 200 Mio. Euro, die der Konzern jährlich durch eine günstigere Refinanzierung von auslaufenden Anleihen sparen wird.

Beides zusammen sollte helfen, den Betriebsgewinn der DAX-Aktie in Richtung 5 Mrd. Euro zu treiben. Nun sagen zwar kritische Stimmen, dass die paradiesischen Finanzierungsbedingungen vielleicht bald ein Ende haben werden. Doch selbst dann kann E.ON über Tilgungen seinen Schuldendienst senken.

Ein anderes Argument gegen die E.ON-Aktie lautet, dass die Dividende bei zukünftig steigenden Zinsen nicht mehr so attraktiv wie heute erscheinen wird. Allerdings will E.ON die Ausschüttungen jedes Jahr anheben, sodass Anleger bei Kursen von unter 9 Euro voraussichtlich für die kommenden Jahre 6 bis 8 % auf ihren Einsatz erhalten werden.

Damit es auch wirklich so kommt, hat E.ON neben den Synergien, Größenvorteilen und reduzierten Finanzierungskosten noch einen weiteren Trumpf in der Hinterhand: E.ON ist einer der stärksten Spieler bei Ladenetzen, ein Aspekt, der aus meiner Sicht unterschätzt wird.

Dort geht nun die Post ab und E.ON kann Software, Hardware und Services aus einer Hand bieten. Um auch technologisch ganz vorne mitzuspielen, investiert der Wagniskapitalarm gezielt in innovative Start-ups wie z. B. ev.energy oder Virta. Das hat Potenzial!

2. Deutsche Börse, die versteckte Fintech-Aktie

Mit dem Namen Deutsche Börse (WKN: 581005) verbinden die meisten Menschen wohl noch immer den Frankfurter Parketthandel mit der ikonischen DAX-Tafel im Hintergrund. Wenn es hingegen um Fintech-Aktien geht, dann fällt wohl nur wenigen diese DAX-Aktie ein.

Weitet man jedoch den Blick und schaut sich an, was der Konzern sonst noch so treibt, dann wird schnell klar, dass die Bezeichnung als Fintech durchaus zutreffend ist. Gezielt werden unter Einsatz von verteilten Datenbanken (Stichworte DLT und Blockchain) und Cloud-Plattformen neue Geschäftsmodelle entwickelt. Außerdem kommen neben Aktien, Fonds und Derivaten immer weitere Assetklassen hinzu. Der XETRA-Handel macht nur noch 11 % der Umsätze aus.

Bei Derivaten, Währungen und der Energiewende mischt die Deutsche Börse hingegen ganz vorne mit, um den Handel effizienter zu gestalten. Dort gibt es auch noch jede Menge Wachstumspotenziale. Als wichtiger Faktor kommt hinzu, dass sich ausgehend von starken Kernplattformen neue Produkte und Lösungen immer schneller ausrollen lassen. Beispiel dafür sind das neue Clearing von ausgewählten Krypto-Tokens, das am 9. März angekündigt wurde, oder der Transfer der aus den USA bekannten SPAC-Akquisitionsvehikel auf den europäischen Markt.

Weitere Wachstumschancen ergreift das Unternehmen über die vertikale Integration etwa mit vorgelagerter Investment-Intelligence oder nachgelagerten Clearing- und Vermögensmanagement-Dienstleistungen. Auch regelmäßige Akquisitionen spielen dabei eine Rolle. Zuletzt schloss sie im Februar die Übernahme der Institutional Shareholder Services ab, einem Dienstleister für Nachhaltigkeitsanalysen.

Auf diese Weise peilt das Management ein jährliches Wachstum von rund 10 % an und ich denke, dass auf lange Sicht der Gewinn sogar noch etwas schneller wachsen wird, weil Netzwerkeffekte tendenziell für bessere Margen sorgen dürften. Um auf dem Weg dorthin sicherzustellen, dass die Deutsche Börse auch in digitaler Hinsicht in der Erfolgsspur bleibt und mit Innovationen neue Impulse setzen kann, investiert sie erheblich in Beziehungen zu Fintech-Start-ups.

Da stört es mich wenig, dass die 3 Euro Dividende bei Kursen von 137 Euro (10.03.) nicht sonderlich spektakulär sind. Denn vieles spricht dafür, dass diese auf viele Jahre hinaus signifikant angehoben werden kann. Für Anleger ergibt sich damit eine schöne Mischung aus Wachstumsaktie und steigenden Ausschüttungen.

Jetzt ist die Zeit der Stock Picker gekommen

Die Börsen haben mittlerweile gefährlich hohe Niveaus erreicht. Wer da auf breite Indizes setzt, kann wahrscheinlich nur geringe Renditen erwarten. Mit gezielten Investments in Einzelwerte kann man jedoch noch immer ein gutes Geschäft machen. Die DAX-Aktien E.ON und die Deutsche Börse verfügen über stabile Ertragsströme und interessante Entwicklungspotenziale.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien. 

Motley Fool Deutschland 2021