Wenn man die Rentenjahre erreicht hat, dann heißt das Anlageziel wahrscheinlich nicht mehr Vermögensbildung, sondern Leben von den Vermögenswerten, die man gespart hat. Eine gute Möglichkeit, das zu tun und zu vermeiden, an das Eingemachte gehen zu müssen, ist der Kauf von Dividendenaktien. Die Immobiliengesellschaft Welltower (WKN:A1409D), das diversifizierte Medizinprodukteunternehmen Johnson & Johnson (WKN:853260) und der Midstream-Energiekonzern Enterprise Products Partners (WKN:915716) können alle helfen, das Geld bereitzustellen, das du brauchst, um einen glücklichen und gesunden Ruhestand zu finanzieren, ohne dass du die eigenen Investitionen verkaufen musst.

In mehrfacher Hinsicht gut für Pensionäre

Keith Speights (Welltower):Ruheständler mögen Aktien, die solide Dividenden zahlen. Welltower passt da definitiv ins Bild, denn die Dividende liegt derzeit bei attraktiven 4,8 %. Als Real Estate Investment Trust (REIT) muss die Gesellschaft mindestens 90 % ihres steuerpflichtigen Einkommens in Form von Dividenden an die Aktionäre ausschütten.

Welltower ist der größte auf das Gesundheitswesen spezialisierte REIT in den USA. Er besitzt mehr als 1.500 Gesundheitsimmobilien in den USA, Kanada und Großbritannien. Zu diesen Objekten gehören Seniorenwohnungen, Pflegeeinrichtungen und ambulante medizinische Einrichtungen.

Besonders attraktiv an Welltower ist, dass der Fokus vor allem auf Immobilien in großen, wachstumsstarken städtischen Märkten liegt. Diese Märkte sprechen mehr ältere Menschen an und haben relativ hohe Eintrittsbarrieren.

Ich habe bereits in der Vergangenheit gesagt, dass Welltower „das Traumobjekt eines Rentners ist.“ Ich denke immer noch, dass das der Fall ist. Neben der hohen Dividende sehen die langfristigen Wachstumsaussichten des Unternehmens sehr gut aus. Die Zahl der Amerikaner im Alter von 65 Jahren und älter wird bis 2025 voraussichtlich um 36 % steigen. Das sollte zu einer höheren Nachfrage nach den Seniorenwohnungen von Welltower führen. Und da sich die Bevölkerung der Amerikaner jenseits des 85. Geburtstags in den nächsten 20 Jahren wahrscheinlich verdoppeln wird, dürfte auch die Nachfrage nach Welltowers Einrichtungen steigen.

Diversifizierte Einnahmequellen tragen zur Stabilität dieser Dividende bei

Brian Stoffel (Johnson & Johnson): Zugegebenermaßen bin ich nicht an dem Punkt im Leben, an dem ich in Dividenden auszahlende „Rentneraktien“ investiere. Wenn ich es allerdings wäre, dann stünde Johnson & Johnson ganz oben auf meiner Liste – aus zwei guten Gründen.

Der erste ist, dass der Mischkonzern über unterschiedliche Einnahmequellen verfügt. Während wir alle mit o.b., Dolormin und Listerine mehr oder weniger vertraut sind, machten diese Consumer-Produkte – die einem starken Margendruck ausgesetzt sind – im vergangenen Jahr nur 18 % des Umsatzes aus. Die Medizinprodukte-Division trug weitere 35 % bei; Pharmazeutika – angeführt von Remicade, Stelara und Xarelto – machten den größten Teil aus: 47 % aller Verkäufe.

Während das Pharmasegment eindeutig das wichtigste ist, sind diese verschiedenen Ströme von entscheidender Bedeutung: Sie werden durch unterschiedliche Wettbewerbsvorteile geschützt, sodass die temporäre Schwäche eines Bereichs durch die Stärker der anderen kompensiert werden kann.

Der andere wichtige Grund, warum ich diesen Dividendentitel mag, ist die Nachhaltigkeit. Johnson & Johnson hat seine Dividende jedes Jahr 55 mal hintereinander erhöht. In den letzten 12 Monaten hat die Dividende nur 50 % des freien Cashflows aufgefressen. Damit ist die Dividende sehr sicher, und trotz der aktuell negativen Schlagzeilen um die Aktie herum gibt es noch genügend Spielraum für Wachstum.

Große Bohrrendite mit Steuervorteilen

Reuben Gregg Brewer (Enterprise Products Partners): Das Unternehmen ist ein Vorreiter im Umfeld der Midstream-Energie. Mit seinen gigantischen fast 60 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung besitzt es ein vielfältiges Portfolio an Pipeline-, Verarbeitungs-, Speicher- und Transportaktivitäten. Und es bietet eine Rendite von 6,6 %, unterstützt durch eine Historie von 21 aufeinanderfolgenden Jahren Dividendenerhöhungen. Die Ausschüttungsabdeckung liegt bei einem beeindruckenden Faktor von 1,6 – weit über der Marke von 1,2, welche Anleger typischerweise für stark halten.

Ein gewisser Hintergrund ist für diese Kennzahl erforderlich. Historisch gesehen hatte sich Enterprise einen Faktor von etwa 1,2 vorgenommen, aber kürzlich hat es auf ein innenfinanzierendes Modell umgestellt, um eine verwässernd wirkende Kapitalaufnahme im Rahmen der Investitionstätigkeit zu reduzieren. Ein Teil dieser Verschiebung erfordert eine vorübergehende Verlangsamung des Dividendenwachstums (von mittleren auf niedrige einstellige Werte), damit die aktuelle Phase der Expansionsprojekte Früchte tragen kann.

Sobald sie Bargeld generieren – was bereits passiert, wie die heutige riesige Abdeckungsquote zeigt – wird Enterprise sowohl in der Lage sein, dieses Geld für zukünftige Wachstumsausgaben einzusetzen, als auch schließlich sein Dividendenwachstum nach Abschluss dieser Übergangszeit wieder auf ein historisches Niveau zu bringen. Der große Vorteil ist, dass die vorübergehende Verlangsamung Enterprise zu einer sichereren Investition macht. Rentner sollten die Geschichte bisher mögen: eine große Rendite aus einem konservativen Geschäft.

Aber hier ist der interessante Teil: Enterprise hat eine spezielle Gesellschaftsform, welche ihr erlaubt einen Teil der Ausschüttung als Kapitalrendite auszuschütten, welche die laufende Besteuerung vermeidet (diese Zahlungen reduzieren deine Kostenbasis und werden daher erst beim Verkauf der Anteile besteuert). Obwohl es sich um eine komplizierte Steuerfrage handelt, bietet Enterprise nicht nur eine hohe Rendite aus einem konservativen Unternehmen, sondern trägt aufgrund der Gesellschaftsstruktur auch dazu bei, die Steuern auf ein Minimum zu reduzieren.

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The Motley Fool besitzt Aktien von Johnson & Johnson und hat folgende Optionen: Short Januar 2019 $140 Calls auf Johnson & Johnson. The Motley Fool empfiehlt Enterprise Products Partners. Brian Stoffel besitzt keine der genannten Aktien. Keith Speights  besitzt keine der genannten Aktien. Reuben Gregg Brewer  besitzt keine der genannten Aktien.

Dieser Artikel erschien am 23.12.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschsprachigen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

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