Warren Buffett, bekannt als das Orakel von Omaha, hat sowohl eine unglaubliche Anlagebilanz als auch eine verdientermaßen große Anhängerschaft bei Investoren aller Art. Jeder Schritt, den er macht, wird genauestens geprüft und analysiert, in der Hoffnung, aus seinen Anlageentscheidungen Weisheit ableiten zu können. Hier sind drei Buffett-Aktien, die man sich mal ansehen sollte, weil jede von ihnen gute Langzeitinvestitionen sind: Walmart (WKN:860853), Apple (WKN:865985) und Seritage Growth Properties (WKN:A14UQQ).

Dieser Gigant ist noch lange nicht am Ende

Brian Stoffel (Walmart): Zugegebenermaßen passt mein Anlagestil nicht perfekt zu dem von Warren Buffett. Während er sich hauptsächlich auf Nicht-Technologieunternehmen konzentriert, mag ich diejenigen, die entweder von hohen Switching-Kosten oder Netzwerkeffekten profitieren.

Eine Aktie, die wir aber beide mögen, ist Walmart. Buffetts Mischkonzern Berkshire Hathaway (WKN:A0YJQ2) besitzt derzeit 1,4 Millionen Aktien von Walmart im Wert von etwa 134 Millionen USD. Obwohl ich selbst keine Aktien besitze, habe ich im Mai dem Unternehmen eine bessere Bewertung in meinem Motley Fool CAPS-Profil gegeben.

Aber das war nicht immer so. Im Jahr 2016, als das Unternehmen den 3 Milliarden USD-Kauf von Jet.com tätigte, nannte ich das einen verzweifelten und törichten Schritt. Es gibt keine Chance, dass Walmart Amazon jemals noch einholen könnte, dachte ich.

Mir wurde allerdings gezeigt, dass ich mich sehr irren kann. Die E-Commerce-Performance von Walmart lief beeindruckend, auch wenn man nach wie vor keine existenzielle Bedrohung für Amazon darstellt. Der US-E-Commerce-Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 44 % und im letzten Quartal um weitere 40 %. Es stellte sich heraus, dass Marc Lore von Jet.com eine extrem wichtige Gestalt ist, seit er seit der Übernahme bei Walmart was zu sagen hat. Walmarts kluge Entscheidung, in Indiens Flipkart zu investieren, trägt weiter zu meiner Überzeugung bei, dass das Unternehmen sich als Marktbeherrscher aufstellen will.

Walmart wird derzeit nur zum 16-fachen des freien Cashflows gehandelt und bietet Investoren eine Dividendenrendite von 2,2 %. Ich denke, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, um eine Investition in Walmart in Betracht zu ziehen.

Auf ein Häppchen mit Buffett

Keith Speights (Apple): Warren Buffett hat Apple etwas zu spät entdeckt. Aber die Aktien des Tech-Giganten sind inzwischen die größte Beteiligung von Berkshire Hathaway. Es ist auch der Top-Hold in meinem persönlichen Portfolio. Buffett und ich besitzen zusammen fast 47 Milliarden USD an Apple-Aktien. Gut, Buffetts Einsatz (via Berkshire) ist ein kleines bisschen höher als meiner.

Es gibt mehrere Gründe, warum Apple immer noch eine Aktie ist, die man kaufen kann. Zum einen ist Apples Burggraben dank seines „Ökosystems“ aus Produkten überzeugend und langlebig zugleich. Wenn man beispielsweise ein iPad hat, will man wahrscheinlich auch ein iPhone nutzen. Und man wird wahrscheinlich im Apple App Store einkaufen.

Wir könnten auch ausführlich über die fantastische Finanzlage von Apple sprechen. Das Unternehmen verfügt über einen Bargeldvorrat von fast 71 Milliarden USD. Es generiert weiterhin Cashflows wie verrückt. Apple zahlt sogar eine oft übersehene Dividende, die derzeit einen nicht allzu großen Wert von 1,3 % ergibt.

Aber der aus meiner Sicht wichtigste Grund, Apple zu mögen, ist das, was für das Unternehmen noch bevorstehen könnte. Apple ist auf dem besten Weg, in diesem Jahr mehr als 14 Milliarden USD in Forschung und Entwicklung zu investieren. Man schüttet einen mit ziemlicher Sicherheit bedeutenden Teil dieses Geldes in Augmented Reality (AR). Ich denke, dass AR innerhalb weniger Jahre ein entscheidender Faktor für Apple sein könnte.

Auf schlechte Nachrichten vorbereitet

Reuben Gregg Brewer (Seritage Growth Properties): Seritage ist ein Immobilienfonds oder REIT, der von der damals glücklosen Sears Holdings gegründet wurde, um Bargeld zu beschaffen. Der REIT war stark abhängig von Läden von Sears und Kmart, als er zum ersten Mal im Jahr 2015 auf den Markt kam – Buffett kaufte Aktien für sein persönliches Konto Ende des gleichen Jahres. Ab dem zweiten Quartal machten diese beiden Märkte jedoch nur noch 44 % der Mieten aus. Seritage hat viele Fortschritte bei seiner Abkehr von Sears gemacht, und das ist eine gute Sache.

  Sears Holdings Umsätze als Prozentsatz von Seritages Gesamtumsatz
Datum September 2015* Juni 2016 Juni 2017 Juni 2018
Prozentsatz 78 % 71 % 56 % 44 %

Quelle: Einreichungen von Seritage. *Erstes Quartal als öffentlich gehandeltes Unternehmen.

Sears- und Kmart-Geschäfte zahlen etwa 4 Dollar pro Quadratfuß bei der Miete an Seritage, während neue Mieter Marktmieten zahlen, die ungefähr bei 14 USD liegen.

Das ideale Ergebnis für Seritage wäre eine Fortsetzung der langsamen und stetigen Verlagerung weg von den angeschlagenen Marken von Sears Holdings, aber dieser Prozess könnte beschleunigt werden, nachdem Sears Holdings das Bankrottverfahren eingeleitet hat.

Während die Schließung von Sears-Läden für Seritage viel Leerstand bedeuten wird, ist hier das Interessante: Seritage hat im Juli einen Vertrag mit Berkshire Hathaway abgeschlossen, der es dem REIT ermöglichen wird, auf bis zu 2 Milliarden USD in bar zuzugreifen. Selbst wenn Sears den Geist aufgibt, sollte Seritage genug Geld haben, um weiterzumachen.

Wer in der Lage ist, eine kurzfristige Unsicherheit zu ertragen, der dürfte hier eine interessante Anlage finden – derart verlockend gar, dass auch das Orakel von Omaha angebissen hat.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. Keith Speights besitzt Aktien von Apple, Brian Stoffel und Reuben Gregg Brewer besitzen keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel erschien am 21.10.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.