Diese Debatte ist fast so alt wie der Aktienmarkt selbst: Wachstum versus Wert.

Eine Analyse der Bank of America/Merrill Lynch aus dem Jahr 2016 gibt Value-Aktien den Vorzug, obwohl beide Sorten außergewöhnlich gut abgeschnitten haben. Für den Zeitraum von 1926 bis 2015 stellte die BofA fest, dass Value-Aktien im Jahresdurchschnitt besser abschnitten als Wachstumswerte (17 % vs. 12,6 %).

Allerdings haben sich Wachstumstitel seit der letzten Rezession deutlich besser entwickelt als Value-Aktien. Dies ist wahrscheinlich zum Teil auf die historisch niedrigen Kreditzinsen zurückzuführen, die Kreditaufnahme, Übernahmen und Innovation angekurbelt haben. Da die Zinssätze ab 2020 wahrscheinlich weit unter ihrem historischen Durchschnitt bleiben werden, könnten Wachstumstitel im nächsten Jahrzehnt eine gute Anlageidee sein.

Die folgenden vier Wachstumstitel sind grundsolide Unternehmen, von denen ich erwarte, dass man sie bis 2030 sicher halten kann.

Facebook

In den vergangenen Monaten hatte der Social-Media-Gigant Facebook (WKN: A1JWVX) einige Probleme. Erst Ärger wegen Hatespeech, dann noch Vorwürfe vom Kartellamt wegen Monopolbildung.

Aber so ist es eben, wenn man die führende Social-Media-Plattform ist.

Facebook schloss den Juni mit 2,7 Milliarden monatlich aktiven Nutzern (MAU) ab. Eigentlich 3,14 Milliarden MAUs, wenn man Instagram und WhatsApp mit einbezieht. Die Werbekunden wissen, dass es keine vergleichbare Chance auf Aufmerksamkeit gibt. Das verleiht Facebook diese unglaubliche und dauerhafte Preismacht bei seinen Werbeanzeigen.

Facebook befindet sich wohl noch im frühen bis mittleren Wachstumsstadium. Das mag für ein Unternehmen, das bereits einen Wert von 753 Milliarden USD hat, schwer zu glauben sein. Doch Facebook hat den Facebook Messenger oder WhatsApp noch nicht auf sinnvolle Weise monetarisiert. Facebook hat vier der sechs meistgenutzten sozialen Plattformen der Welt unter seinen Fittichen. Doch nur zwei davon sind bislang monetarisiert. Dies deutet darauf hin, dass der Wachstumspfad von Facebook weitergehen dürfte.

Intuitive Surgical

Die Präzisionsmedizin wird in den nächsten zehn Jahren der größte Wachstumsmotor im Gesundheitswesen sein. Und ich habe keinen Zweifel daran, dass Intuitive Surgical (WKN: 888024) davon sehr profitieren wird.

Intuitive Surgical ist das Unternehmen hinter dem „da Vinci“-Chirurgiesystem. Das wird bei einer Vielzahl von Operationen eingesetzt, um kleinere und präzisere Schnitte zu machen. Die sollen schneller heilen und verkürzen so die Krankenhausaufenthalte.

Das „da Vinci“-System von Intuitive Surgical ist der unangefochtene Marktführer bei roboterassistierten chirurgischen Verfahren. Das Unternehmen hatte bis Juni 2020 weltweit mehr als 5.700 seiner Geräte im Einsatz. Das sind mehr als alle seine Wettbewerber zusammengenommen. Der Wettbewerbsvorteil scheint sicher.

Darüber hinaus sollten Investoren voll und ganz damit rechnen, dass die Expansion von Intuitive Surgical unterm Strich das Umsatzwachstum des gesamten Jahrzehnts übertreffen wird. Der Verkauf von verfahrensspezifischen Instrumenten und Wartungsdienstleistungen bringt dem Unternehmen wesentlich saftigere Margen als die „da Vinci“-Systeme selbst, deren Bau kostspielig ist. Da mehr und mehr Krankenhäuser auf da Vinci setzen, sollte ein wachsender Prozentsatz des Gesamtumsatzes aus diesen Segmenten stammt.

Vertex Pharmaceuticals

Normalerweise würde man junge Pharmaunternehmen im Biotech-Bereich nicht gerade als sichere Investitionen erachten. Immerhin haben Markenmedikamente nicht bis in alle Ewigkeit Patentexklusivität. Vertex Pharmaceuticals (WKN: 882807) scheint jedoch eine löbliche Ausnahme zu sein.

Vertex Pharmaceuticals ist der führende Medikamentenentwickler für Mukoviszidose-Patienten. Mukoviszidose ist eine Erbkrankheit, die die Lunge und die Bauchspeicheldrüse eines Patienten verstopft. Obwohl es keine Heilung gibt, können die Produkte von Vertex für einige Mutationen das Leben der Patienten verbessern.

Das jüngste zugelassene CF-Medikament des Unternehmens, Trikafta, führte zu einer Verbesserung um 3,7 Prozentpunkte im Vergleich zu einem Placebo in einer Atemwegsobstruktionsmetrik. Die wird häufig zur Bewertung der therapeutischen Wirksamkeit verwendet. Vielleicht ist es keine Überraschung, dass die FDA fünf Monate vor dem Zeitplan grünes Licht gab. Oder dass Trikafta nach zwei vollen Quartalen in den Apothekenregalen bereits Blockbuster-Status erreicht hat (d. h. mehr als 1 Milliarde USD Jahresumsatz).

Die Innovationskraft von Vertex sowie die Konzentration auf spezifische CF-Mutationen werden den Cashflow schützen. Bis 2030 sollte ein zweistelliges Wachstumspotenzial drin sein.

Alphabet

Auch wenn Alphabet (WKN: A14Y6F) während der Corona-Rezession härter getroffen wurde als andere FAANG-Aktien, handelt es sich um einen Wachstumswert, der sogar bis weit über 2030 hinaus attraktiv sein könnte.

Alphabet ist die Muttergesellschaft von Google, der wichtigsten Internet-Suchplattform der Welt. Laut Daten von StatCounter Global Stats hat Google im vergangenen Jahr zwischen 91,9 % und 93 % des globalen Search-Anteils besetzt. So wie Facebook der unangefochtene Marktführer für Werbung in sozialen Medien ist, ist Google der klare Marktführer für suchmaschinenbasierte Anzeigenschaltung. Daran wird sich auch in nächster Zeit nichts ändern.

Allerdings ist Alphabet mittlerweile mehr als nur die Suche. YouTube ist zu einer der drei meistbesuchten sozialen Websites der Welt geworden und treibt das Werbewachstum voran. Wir sehen zudem ein außergewöhnlich schnelles Wachstum des Cloud-Infrastruktursegments Google Cloud. Das erreichte während des von der Pandemie betroffenen zweiten Quartals zum ersten Mal einen Quartalsumsatz von über 3 Milliarden USD. Die hohen Margen aus Google Cloud sollten es Alphabet ermöglichen, seinen Cashflow bis etwa 2025 in die Höhe zu jagen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet, Facebook und Intuitive Surgical und empfiehlt Aktien von Vertex Pharmaceuticals. Sean Williams besitzt Aktien von Bank of America, Facebook und Intuitive Surgical. Dieser Artikel erschien am 14.10.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2020