Warren Buffetts Investitionen sprechen für sich. Zwischen etwa 1955 und Oktober 2019 machte Buffett aus rund 10.000 USD Startkapital einen Nettowert von etwa 80 Milliarden USD, während er gleichzeitig jenen Anlegern mehr als 400 Milliarden USD an Wert schaffte, die Aktien von Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) gekauft haben. Es gibt also gute Gründe, warum Buffett oft als „Orakel von Omaha“ bezeichnet wird.

Aber einer der interessanteren Aspekte von Buffetts Anlagestrategie besteht darin, dass er nicht besonders diversifiziert ist. Buffett hat sich schon immer beim Investieren darauf verlassen, dass er die Eigenarten weniger Branchen und Sektoren begreift und dann Unternehmen in diesen Nischen kauft. Sagen wir es so: Wie seine Vergangenheit zeigt, hat er sich dabei sehr gut geschlagen.

Ein kurzer Blick auf das Anlageportfolio von Buffett zeigt, dass etwas mehr als 87 % der 211 Milliarden USD, die via Berkshire Hathaway (Stand Mittwoch, 9. Oktober) an Aktien gehalten werden, nur drei Marktsegmenten zuzuordnen sind.

Finanzen: 45,5 % des Portfolios

Jeder, der einmal Buffetts Anlagestrategie gefolgt ist, weiß wahrscheinlich, dass er eine ausgeprägte Affinität zu Finanzwerten wie Banken und Versicherungsgesellschaften hat. Aber man hat vielleicht nicht auf dem Schirm, wie dominant die Rolle in seinem Portfolio ist. Im Moment sind mehr als 96 Milliarden USD in 15 verschiedenen Finanzwerten gebunden, was 45,5 % des investierten Vermögens entspricht.

Darüber hinaus machten die Finanzwerte zum Ende des zweiten Quartals 47,37 % der verwalteten Vermögen aus und markierten damit die höchste Konzentration der Branche seit dem dritten Quartal 2006.

Warum also ist Buffett in diesem Sektor so aktiv? Die einfache Antwort ist, dass diese Branche Unsummen reinholt. Es handelt sich um traditionelle Unternehmen, die nicht unbedingt erstklassige Managementteams benötigen, um erfolgreich zu sein. Und da die US-Wirtschaft eher expandiert und Finanzwerte in der Regel zyklisch sind, steigen Buffetts Finanzwerte ebenfalls eher.

Berkshires größte Beteiligung ist die Bank of America (WKN: 858388) mit 950 Millionen Aktien im Wert von 26,5 Milliarden USD. In den letzten zehn Jahren hat die Bank of America ihr Geschäftsmodell mehrfach angepasst. Sie hat einige Niederlassungen geschlossen, um die Betriebskosten zu senken und den digital ausgerichteten jüngeren Verbraucher zu erreichen, und sie hat in den letzten Jahren von den leicht gestiegenen Zinsen profitiert. Die Bank of America verfügt wohl über das zinssensibelste Anlageportfolio unter den wichtigsten US-Banken.

Auch Versicherungsgesellschaften wie Travelers (WKN: A0MLX4) spielen eine Rolle für Buffett. Berkshire hält im Moment eine Beteiligung in Höhe von 842 Millionen USD an Travelers. Bei den Versicherern ist zu erkennen, dass Aufwendungen im Fall von Katastrophen unvermeidlich sind. Diese Erkenntnis ermöglicht es, sowohl in Zeiten niedriger als auch hoher Katastrophenaufwendungen höhere Kosten an die Verbraucher weiterzugeben. In der Regel ist das eine Formel, die es Travelers ermöglichen sollte, das Ergebnis um 5 % oder mehr pro Jahr zu steigern.

IT: 26,8 % des Portfolios

Was vielleicht am überraschendsten ist, ist, dass mehr als ein Viertel des Wertes von Buffetts Portfolio auf Informationstechnologie konzentriert ist. Buffett hat im Allgemeinen von Tech-Aktien in der Vergangenheit die Finger gelassen –- und wenn er dann doch mal zugeschlagen hat, war das nicht immer ein Erfolg, wie man an IBM sehen konnte.

Wenn ich jedoch „Informationstechnologie“ sage, meine ich damit vor allem Apple (WKN: 865985). Bis zum zweiten Quartal besaß Berkshire Hathaway sowohl Apple als auch Red Hat. Red Hat wurde jedoch von IBM übernommen, was dazu führte, dass Berkshire keine weiteren Tech-Aktien mehr besaß, mit Ausnahme von Apple. Buffett hält derzeit fast 249,6 Millionen Aktien von Apple, was einem Anteil von 5,5 % im Wert von 56,7 Milliarden USD entspricht. Das ist eine 26,8%ige Beteiligung an Buffetts Portfolio, die in einer einzigen Aktie gebunden ist.

Natürlich ist Apple keine ganz normale Aktie. Sie konkurriert derzeit mit Microsoft um den Titel „größtes börsennotiertes Unternehmen der Welt“ und sitzt auf dem größten Cash-Stapel aller börsennotierten Unternehmen: 210,6 Milliarden USD. In den letzten mehr als zehn Jahren war man auch führend in Sachen Innovation, wobei sowohl Hardware als auch Services das Wachstum vorantreiben.

Nächstes Jahr will Apple ein neu gestaltetes iPhone mit 5G einführen, was den Mobilfunkanbietern viel Zeit gibt, 5G stark auszubauen. Das sollte die Verbraucher ermutigen, neue Smartphones anzuschaffen, und das wird wiederum wohl die iPhone-Absätze Ende nächsten Jahres wieder auf über 50 % des gesamten Unternehmensumsatzes steigern.

Apple verzeichnet zudem ein starkes Wachstum bei Wearables und Services. Das Unternehmen steht kurz vor der Markteinführung von Apple TV und gewinnt mit seinem Musikdienst weltweit Marktanteile im Streaming-Bereich. Buffett dürfte die Investition in Apple sehr schätzen.

Konsumgüter: 14,9 % des Portfolios

Ein dritter Sektor, der bei Buffett ein hohes Gewicht im Portfolio einnimmt, sind Konsumgüter. Man muss jedoch sagen, dass Buffett einst im dritten Quartal 2011 mehr als 40 % des investierten Vermögens von Berkshire in Konsumgüter gesteckt hatte. Mit derzeit nur 14,9 % ist dies seit 2001 der kleinste Anteil, den Verbrauchsgüter in Buffetts Portfolio je eingenommen haben.

Das Gute an Konsumgüterunternehmen besteht, wie der Name schon sagt, darin, dass sie Produkte verkaufen, die auf den Einkaufslisten der Verbraucher ganz oben stehen. Unabhängig davon, ob die Wirtschaft stark ist oder schwach, ändern die Verbraucher ihre Kaufgewohnheiten in der Regel nicht allzu sehr. Dies macht den Umsatz und Cashflow von Konsumgütern sehr berechenbar.

Die bemerkenswerteste Aktie im Portfolio von Buffett ist Coca Cola (WKN: 850663), das Buffett seit mehr als 30 Jahren hält. Coca-Cola ist mit einer Ausnahme (Nordkorea) in allen Ländern der Welt vertreten. Es ist auch ein Unternehmen mit 21 weltweit bekannten Marken, von denen jede derzeit einen Jahresumsatz von über 1 Milliarde USD erzielt. Die Stabilität des Cashflows von Coca-Cola sowie die weltweite Bekanntheit der Marke haben dazu beigetragen, dass das Unternehmen seine jährliche Dividende 57 Jahre in Folge erhöht hat.

Obwohl die Wachstumsaussichten im Bereich Konsumgüter keinen Anleger unbedingt von den Socken hauen, sind sie in Bezug auf Stabilität und Ertragssteigerung nur schwer zu übertreffen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple, Berkshire Hathaway  und Microsoft und shortet Aktien von IBM. Sean Williams besitzt Aktien von Bank of America.

Dieser Artikel erschien am 15.10.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2019