Die Angriffe auf die Ölproduktion
Saudi-Arabiens haben Anleger zum Wochenbeginn verunsichert. Während
als sicher geltende Anlagen wie Gold und US-Staatsanleihen am Montag
gesucht waren, trennten sich Investoren von Aktien. Der EuroStoxx 50
verlor 0,74 Prozent auf 3523,71 Punkte. Am Freitag
war der Leitindex der Eurozone nach einer dreiwöchigen Gewinnstrecke
noch auf den höchsten Stand seit Ende Juli geklettert.
Profiteure des starken Ölpreisanstiegs waren die Papiere von Öl- und
Gasproduzenten. Im Stoxx Europe 50 Index lagen mit BP
, Royal Dutch Shell , Eni
und Total vier Energietitel auf den ersten vier
Plätzen. Die Gewinne reichten von 2,6 bis zu 4,1 Prozent. Gesucht
waren auch die Papiere der Ausrüster der Öl- und Gasbranche. So
verteuerten sich beispielsweise Technipfmc um 4,7 Prozent und Saipem
um 2,4 Prozent.
In Paris lag der Cac-40-Index am Montag mit 0,70
Prozent im Minus bei 5616,05 Punkten. Der FTSE 100
gab mit 0,16 Prozent auf 7355,77 Zähler weniger stark nach. Hier
stützten die hohen Kursgewinne der Öl-Schwergewichte BP und Shell.
Analyst Neil Wilson vom Broker Markets.com sprach von einer starken
Zunahme der Risiken für das Ölangebot nach den Angriffen. Im
weltweiten Ölhandel dürfte nun die Sorge umgehen, dass die
Produktion des größten Exporteurs der Welt "schnell und einfach
ausgeschaltet werden kann". Das aber widerspreche diametral der
bislang herrschenden Ansicht, dass Saudi-Arabien der stets
verlässliche Versorger sei, der die Produktion jederzeit nach
Belieben hochfahren könne.
Die Kurse von Fluggesellschaften gerieten dagegen unter Druck: Die
Einbußen reichten von 2,2 Prozent für Easyjet über 3
Prozent bei IAG bis zu 5,2 Prozent für Air France-KLM
. Die Lufthansa -Aktie lag 3,4 Prozent
im Minus. Sollte der Ölpreis längere Zeit hoch bleiben oder gar
weiter steigen, dürften die Treibstoffrechnungen der Airlines höher
ausfallen.
Aktien von Airbus büßten am Montag 4,1 Prozent ein
und waren das Schlusslicht im EuroStoxx 50. Der Broker Jefferies
verwies auf einen Medienbericht, dem zufolge die
Welthandelsorganisation (WTO) die Subventionen der Europäischen
Union für den Flugzeugbauer für widerrechtlich und Strafzölle der
USA auf europäische Importgüter mithin für rechtens erklären dürfte.
An der Börse in Stockholm verloren Aktien von Hennes & Mauritz (H&M)
) 2,4 Prozent und waren damit der größte Kursverlierer
im Leitindex OMXS 30. Mit Blick auf Eckdaten der Bekleidungskette
sprach Analyst Richard Chamberlain von der Bank RBC von
voraussichtlich hohen Ausgaben für den Umbau des Unternehmens.
Operativ sei hingegen Besserung in Sicht./bek/men
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145 EU0009658160
AXC0127 2019-09-16/12:02
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