Aktien Europa: Schwachen Daten lassen Hoffnung im Zollstreit verblassen
14.08.2019 | 12:03
Die Entspannungssignale im US-chinesischen Handelsstreit haben den europäischen Börsen am Mittwoch nicht weiter nach vorn verhelfen können. Nach dem starken Auftrieb am Vortag verbuchten die wichtigsten Handelsplätze der Region zur Wochenmitte wieder Verluste. Vor allem schwache Konjunkturdaten aus China und Deutschland bremsten die Kauflaune und schürten erneut die Rezessionsängste.
Der EuroStoxx 50
Die Anleger blieben damit weiter in einem Wechselbad der Gefühle, schrieb Jochen Stanzl von CMC Markets. Noch am Vorabend hatte die Aussicht auf eine Verschiebung von neuen US-Zöllen auf bestimmte chinesische Importe auf Dezember für Erleichterung gesorgt. Zudem stellte China wiederum baldige telefonische Handelsgespräche in Aussicht und hält nach einem Medienbericht auch an den für September geplanten Verhandlungen in Washington trotz skeptisch eingeschätzter Erfolgsaussichten fest.
Nicht zuletzt wegen des Konflikts mit den USA waren jüngste Daten aus China indes erneut schwach ausgefallen. So war die Industrieproduktion der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft im Juli so langsam gestiegen wie seit dem Jahr 2002 nicht mehr. Auch die Exportnation Deutschland bekommt die internationalen Handelskonflikte und die Abkühlung der Weltwirtschaft schmerzhaft zu spüren. Im zweiten Quartal schrumpfte das deutsche Bruttoinlandsprodukt leicht - nach einem Zuwachs noch zum Jahresauftakt.
Der August hat den Akteuren an den Märkten bisher einen bitteren Cocktail aus Risiken wie dem Handelsstreit, der Brexit-Unsicherheit, den Unruhen in Hongkong und der neuerlichen politischen Krise in Italien bereitgestellt. Mit der zunehmenden Risikoaversion gegen Aktien zogen am Mittwoch die Anleger die als sicherer geltenden Häfen wie Anleihen vor. Am Aktienmarkt wurden neben den Banken vor allem Automobil- und Rohstoffwerte verkauft - also jene Branchen, die vom Abschwung in China beziehungsweise dem Handelskonflikt als besonders betroffen gelten. Das Land gehört zu den größten Rohstoffabnehmern weltweit und ist mit seiner wachsenden Mittelschicht ein immens wichtiger Automarkt.
Im Eurostoxx 50 landeten Societe Generale
Dagegen waren die Papiere von Sanofi
Europaweit größte Gewinner waren die Lebensmittel- und
Getränkehersteller, der entsprechende Index legte um knapp 0,40
Prozent zu. Noch deutlich besser schlugen sich Danone
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145 EU0009658160
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