PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen sind am Mittwoch
trotz guter Vorgaben der Wall Street nicht in Schwung gekommen. Der
EuroStoxx 50 trat am Mittag mit 4166,86 Punkten auf
der Stelle. Ähnlich sah es beim französischen Cac 40
aus, der um 0,1 Prozent auf 7077,47 Punkte nachgab. Der britische
FTSE 100 stieg dagegen marginal um 0,13 Prozent auf
7781,51 Zähler.
Marktexperte Andreas Lipkow begründete die Zurückhaltung neben den
anstehenden Zinsentscheidungen der US-Notenbank und der Europäischen
Zentralbank auch mit den enttäuschenden nachbörslichen
US-Quartalszahlen. "Insbesondere die schlechter als befürchteten
Quartalszahlen von Snapchat dürften richtungsweisend für die
Quartalszahlen von Alphabet und Meta
werden", so Lipkow.
Bei den Einzelwerten setzten einmal mehr Unternehmenszahlen Akzente.
BBVA knüpften an die Erfolgsmeldungen südeuropäischer
Banken an. Der starke Anstieg der Zinsen hatte der spanischen
Großbank im Jahr 2022 den höchsten Gewinn ihrer Geschichte beschert.
Die Anteilseigner sollen in Form einer stark erhöhten Dividende und
eines Aktienrückkaufs an dem Erfolg teilhaben. Der Kurs der Aktie
zog um 2,7 Prozent an. Auch Banco Santander waren mit
2,2 Prozent Aufschlag gefragt.
Weniger gut sah es im Pharmasektor aus. Hier belastete das Minus des
Schwergewichts Novartis von zwei Prozent. Sein Umbau
hatte dem Pharmakonzern im vergangenen Jahr einen Gewinnrückgang
beschert. Im Schlussquartal bekamen die Schweizer zudem erneut
Währungseinflüsse zu spüren. Die fast schon gewohnt solide
Entwicklung von Novo Nordisk half da wenig. Das Jahr
2022 hatte dem Insulinhersteller einen Umsatz- und Gewinnsprung
beschert. Die Aktie tendiert kaum verändert, nachdem sie im frühen
Handel neue Spitzenstände markiert hatte.
Auch der Telekomsektor verlor den Anschluss an den Gesamtmarkt,
nachdem Vodafone mit seinen Quartalszahlen enttäuscht
hatte. Das Geschäft in Deutschland, Italien und Spanien lastete auf
den Ergebnissen der Briten. In Deutschland, dem mit Abstand
wichtigsten Markt für den Konzern, verliert Vodafone vor allem bei
den Internet- und Kabelangeboten weiter Kunden. In der Folge erlitt
das Unternehmen hierzulande einen deutlichen Rückgang beim
lukrativen Service-Umsatz.
Dritter im Bunde der schwächelnden Sektoren waren die Versicherer.
Ein zurückhaltender Ausblick der Hannover Rück
belastete die Branche. Swiss Re verloren 1,6 Prozent,
auch andere Rückversicherer gaben nach./mf/mix
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145 EU0009658160
AXC0151 2023-02-01/12:13
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