Der Dax tut sich nach seinem
jüngsten Rekordhoch weiter schwer. Am Donnerstag verlor der deutsche
Leitindex gegen Mittag 0,40 Prozent auf 15 388,49 Punkte. Für den
MDax ging es indes um 0,32 Prozent auf 32 883,96
Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
verlor 0,07 Prozent auf 4028,82 Zähler.
Schon am Dienstag hatte der Dax seine im frühen Handel erreichte
Bestmarke nicht halten können und nur ein knappes Plus ins Ziel
gerettet - zur Wochenmitte fehlte es ihm erneut an Schwung. "Einmal
mehr zeigt sich, dass das derzeit zu beobachtende Momentum nicht
ausreicht, um die Gewinnstrecke nochmals (deutlich) auszubauen",
schrieben die Analysten der Landesbank Helaba in ihrem
Tagesausblick. "Angesichts verschiedener Warnsignale seitens der
Charttechnik nimmt die Gefahr erneuter Rücksetzer wieder zu."
Im Fokus standen am Donnerstag einmal mehr die Aktien von Bayer
. Sie büßten am Dax-Ende über vier Prozent ein,
nachdem die Leverkusener im US-Rechtsstreit um angebliche
Krebsrisiken des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup einen
weiteren Rückschlag erlitten hatten. Geschockt zeigten sich die
Anleger allerdings nicht davon, dass Richter Vince Chhabria eine
Beilegung künftiger Streitigkeiten nicht genehmigte. Er hatte sich
bereits zuvor skeptisch gegenüber einem Vergleichsentwurf zum Umgang
mit künftigen Glyphosat-Klagen in den USA gezeigt. Bayer kündigte in
der Folge nun eine Reihe von Maßnahmen zur Lösung potenzieller
künftiger Glyphosat-Klagen auf anderen Wegen an.
Dass der ehemalige Mehrheitseigner Kering seine
Puma-Beteiligung weiter reduziert, ließ die Aktien
des Sportartikelherstellers um gut zwei Prozent auf 91,66 Euro
sinken - das bedeutete den letzten Platz im MDax. Mit 94,86 Euro
hatten sie am Dienstag noch ein Rekordhoch erreicht. Der
Luxusgüterkonzern platzierte rund 8,9 Millionen Aktien, was einem
Anteil von 5,9 Prozent entspricht, und hält nun noch rund vier
Prozent an Puma. Für diese Anteile gilt eine Haltefrist von 90
Tagen. Commerzbank-Analyst Andreas Riemann geht davon aus, dass sie
dann ebenfalls zum Verkauf stehen könnten.
Bei den Papieren von Hugo Boss sorgten jäh abgekühlte
Übernahmefantasien für ein Minus von 0,3 Prozent. Der britische
Sportmodehersteller und Großaktionär Frasers hatte mitgeteilt, er
beabsichtige nicht, für den Modekonzern zu bieten. Über eine
mögliche Übernahme war in der Vergangenheit mehrfach spekuliert
worden. Zuletzt berichtete der "Telegraph" vergangenen Freitag,
Frasers erwäge eine Offerte.
Dagegen setzten sich Airbus-Titel mit einem Plus von
mehr als sechs Prozent an die Index-Spitze. Der Flugzeugbauer
bereitet sich weiter auf die Zeit nach der Covid-19-Pandemie vor und
hat seine Produktionspläne präzisiert. "Airbus geht weiterhin davon
aus, dass sich der Markt für Verkehrsflugzeuge zwischen 2023 und
2025 wieder auf das Niveau von vor Covid-19 erholen wird", teilte
das Unternehmen mit.
Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown erlitt im
ersten Quartal zwar einen operativen Gewinneinbruch (FFO 1) um rund
ein Drittel. Bereinigt um die Folgen der Corona-Effekte wie
Mietausfälle betrage der Rückgang aber nur zwei Prozent, so das
Unternehmen. Das Ergebnis fiel damit im Wesentlichen im Rahmen der
Erwartungen des Unternehmens und der Experten aus. Die Prognose für
das laufende Jahr wurde bestätigt. Die Aktien gewannen 1,2 Prozent.
Im Nebenwerte-Index SDax waren die Anteilsscheine der Hornbach
Holding mit einem Minus von sechs Prozent
Schlusslicht. Der Baumarktkonzern geht für das laufende
Geschäftsjahr von einem Umsatz in etwa auf dem Niveau des Vorjahres
aus. Das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis (Ebit) soll unter dem
Vorjahreswert liegen, jedoch das Ergebnis aus dem Jahr 2019/20
"erheblich" übertreffen./gl/mis
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008
AXC0181 2021-05-27/11:45
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