Aktien Frankfurt Ausblick: Dax sackt ab - Angst vor Konjunkturknick durch Corona
24.02.2020 | 08:17
Die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen der
Coronavirus-Epidemie schlägt zum Wochenstart stärker auf die
Finanzmärkte durch. Der X-Dax als Indikator für den deutschen
Leitindex Dax
Die Anleihe- und Devisenmärkte hätten die Konjunkturbelastungen
durch virusbedingte Produktionsausfälle zuletzt zumindest ein Stück
weit eingepreist, erklärt der Chefvolkswirt der italienischen
Unicredit Bank, Erik Nielsen. "Aber der eine Markt, der immer noch
denkt, er könne ungeachtet der Makro-Fundamentaldaten über Wasser
laufen, ist der Aktienmarkt, insbesondere der in den USA", hatte der
Experte am Wochenende gewarnt. So war der US-Leitindex Dow Jones
Industrial
Nun aber steigt die Unsicherheit an den Finanzmärkten spürbar. Der Goldpreis zog an und die Ölpreise gerieten übers Wochenende stärker unter Druck. In Asien ging es zum Wochenstart insbesondere an Südkoreas Börsen deutlich nach unten, wenngleich sich die Kursverluste in Festlandchina in Grenzen hielten. In China stieg die Zahl der Toten durch das Virus sprunghaft an und auch in Südkorea ist zunehmend betroffen. Sorgen bereitet die Investoren ebenfalls der erste größere Ausbruch von Covid 19 in Europa: So stieg die Anzahl der Infizierten in Italien übers Wochenende.
"Wir sehen noch keine Panik an den Börsen. Bei den heutigen Verkäufen sind aber viele Angstverkäufe dabei", schrieb Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Anleger würden zunehmende unruhig. Vor allem die, die erst spät auf den Börsenzug aufgesprungen sind, rutschen jetzt ins Minus. "Die Kombination aus ohnehin hohen Bewertungen und dem Coronavirus ist im Moment ein gefährlich giftiger Cocktail für die Aktienmärkte", fuhr der Experte fort.
Der Internationale Währungsfonds senkte wegen der Auswirkungen der Lungenkrankheit nun die Wachstumsprognose für China - ein Land von immenser Bedeutung für das globale Wirtschaftswachstum. Mit Blick auf Deutschland gehen Volkswirte führender deutscher Finanzinstitute mittlerweile davon aus, dass die Folgen des Viruskrise eine Konjunkturerholung verzögern könnten.
Die ersten wirtschaftlichen Folgen würden mittlerweile durch Angebotsengpässe in einigen Industrien sichtbar, erklärte Unicredit-Experte Nielsen. Dieser Angebotsschock - und zum Teil auch Nachfrageschock - treffe eine Weltwirtschaft, die sich bereits gegen Ende 2019 hin etwas träger gezeigt habe. Hinzu komme, das Notenbanken und Regierungen gerade auf Angebotsschocks nur begrenzt mit Stimuli reagieren können.
Vor diesem Hintergrund dürften hierzulande vor allem Aktien konjunktursensibler Branchen unter Druck geraten.
Im Fokus steht zudem Sixt Leasing
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0071 2020-02-24/08:17
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