Der Dax dürfte am Freitag nach
zwei verlustreichen Tagen wieder etwas fester in den Handel starten.
Rund eine dreiviertel Stunde vor Börsenbeginn taxierte der Broker IG
den Leitindex auf 12 298 Punkte. Gegenüber dem Vortag bedeutet das
ein Plus von 0,57 Prozent.
"Das bisherige Jahreshoch bei 12.656 Punkten bleibt vorerst das Maß
der Dinge", schrieb Marktexperte Martin Utschneider vom Bankhaus
Donner und Reuschel. Der zuletzt im August erreichte Höchststand
liegt allerdings schon wieder zwei Wochen zurück. Die jüngste
Stabilisierung führen Beobachter unter anderem auf die Hoffnung auf
billiges Geld von den Notenbanken zurück.
So trieben am Morgen Inflationsdaten aus Japan die Börsen in Asien
an. Die geringe Preissteigerung in der Kernrate könnte die Bank of
Japan zu weiteren Lockerungen veranlassen, so ein Börsianer. Am
kommenden Donnerstag hoffen die Anleger zudem auf eine Zinssenkung
der Europäischen Zentralbank.
Genau im Auge behalten Händler den Konflikt des Westens mit dem
Iran. Die Mannschaft eines US-Marineschiffs zerstörte nach Angaben
von Präsident Donald Trump am Donnerstag in der Straße von Hormus
eine iranische Drohne. Die iranische Seite bestätigte den Vorfall
allerdings nicht.
Auf Unternehmensseite könnte es am Freitag wieder neuen Antrieb aus
den USA geben. Microsoft etwa blieb im abgelaufenen
Geschäftsquartal dank seiner Cloud-Dienste auf Erfolgskurs. Der
Konzern hat Apple und Amazon
mittlerweile als wertvollste Aktiengesellschaft überholt und ist
aktuell das einzige Unternehmen mit einem Börsenwert von mehr als
einer Billion Dollar. Im Tagesverlauf öffnen zudem die
Finanzdienstleister American Express und State Street
, der Ölkonzern Schlumberger sowie der
Vermögensverwalter Blackrock ihre Bücher.
In Deutschland hatte Munich Re am Donnerstagabend
mitgeteilt, im zweiten Quartal von geringeren Belastungen durch
Großschäden sowie von Auflösungen von Reserven für Basisschäden
profitiert zu haben. Das Konzernergebnis dürfte daher im
abgelaufenen Jahresviertel rund eine Milliarde Euro erreicht haben.
Die Aktie legte vor Handelsbeginn um 0,27 Prozent zu.
Der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius hatte im
zweiten Geschäftsquartal ebenfalls einen guten Lauf und hob die
Prognose für das restliche Jahr an. Die Aktie stieg vorbörslich um
2,92 Prozent. Eine Senkung der Jahresziele musste dagegen die
Software AG vornehmen, nachdem der Umsatz mit
Integrationssoftware im zweiten Quartal gesunken war. Die
Gesamterlöse legten zwar zu. Die Aktie fiel dennoch vor Börsenstart
um 5,33 Prozent.
Dem Pharmakonzern Bayer steht am Freitag in den USA
eine erneute Anhörung vor einem US-Gericht zu einem Glyposat-Prozess
bevor. Dabei geht es um ein erstes Urteil aus dem Mai, in dem einem
Ehepaar zwei Milliarden US-Dollar zugesprochen wurden. Ein Gericht
in Oakland hatte am Donnerstag (Ortszeit) mitgeteilt, dass die Summe
über den verfassungsrechtlich angemessenen Rahmen hinausgehe und auf
maximal das Vierfache des eigentlichen Schadenersatzes von 50
Millionen Dollar reduziert werden soll. Das wären dann maximal 250
Millionen Dollar. Die Aktie gewann vorbörslich 1,2 Prozent dazu.
Gute Nachrichten gibt es auch von Wirecard . Der
Zahlungsabwickler übernimmt in den deutschen Filialen der
Aldi-Gruppe künftig einen Teil der Kartenzahlungen. Das Unternehmen
machte keine finanziellen Angaben zum möglichen Neugeschäft aus der
Vereinbarung. Branchenkreise gehen bei dem Deal aber von einem
gewichtigen neuen Kunden für Wirecard aus. Die Aktie legt
vorbörslich um 2,47 Prozent zu./kro/fba
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0057 2019-07-19/08:24
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