FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte am Dienstag über
die 15 000-Punkte-Marke zurückkehren. Die Erholung, die am Vortag
nach dem ersten Schock im Zusammenhang mit der notwendigen
Credit-Suisse-Übernahme durch die UBS eingesetzt hatte, dürfte sich
zum Auftakt fortsetzen. Eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart
ließ der X-Dax für den deutschen Leitindex einen Anstieg um ein
Prozent auf 15 079 Punkte erwarten.
Im Zuge der anhaltenden Verunsicherung in der europäischen
Bankenbranche war der Dax tags zuvor mit zunächst 14 458 Punkten auf
das tiefste Niveau seit den ersten Tagen des Jahres abgesackt. Er
schaffte dann aber eine imposante Erholung um zeitweise mehr als 500
Punkte und schloss klar im Plus. Auch im Bankensektor setzte sich
letztlich die Erleichterung über die Rettung der Credit Suisse
durch eine Übernahme durch die UBS
durch.
Die Erleichterungsrally, wie sie die Experten der Commerzbank
nennen, setzte sich nach robuster Wall Street am Morgen in Asien
fort. Weiter warten die Anleger mit Spannung, wie die US-Notenbank
Fed am Mittwoch auf die Turbulenzen an den Finanzmärkten reagiert.
Laut der Commerzbank preist der Markt nicht einmal mehr einen
Zinsschritt 25 Basispunkte voll ein, sondern sieht nur noch eine
kleine Chance dafür.
Commerzbank-Expertin Antje Praefcke vergleicht den US-Zinsentscheid
mit einem Griff in die Pralinenschachtel. "Meines Erinnerns nach
gingen die Erwartungen vor einer Zinssitzung der Fed noch nie so
weit auseinander, von 0 über 25 bis 50 Basispunkte", schrieb sie am
Morgen. Das sei auch nachvollziehbar, da die Probleme im
Bankensektor ja von den USA ausgegangen seien.
Mit 1,6 Prozent sind die RWE -Aktien im Dax ein
vorbörslich größerer Gewinner - neben den weiter stabilisierten
Banken. Mit Blick auf den finalen Jahresbericht des Energiekonzerns
lobten Händler einen soliden Ausblick. Lob gab es auch für die
Dividende, die mit einem Euro für 2023 höher sein werde als gedacht.
Zahlen gab es in der Dax-Indexfamilie noch von Amadeus Fire
, Pfeiffer Vacuum und Hella
. Gut an kamen diese an der Börse vor allem mit Blick
den Personaldienstleister Amadeus, dessen Titel wegen eines
optimistischen Ausblicks vorbörslich um 4,7 Prozent anzogen. Das
Unternehmen erwartet im neuen Geschäftsjahr weitere Zuwächse bei
Umsatz und operativem Ergebnis. Die Aktionäre sollen außerdem eine
deutlich höhere Dividende erhalten.
Thyssenkrupp gehörten ferner mit drei Prozent zu den
vorbörslichen Gewinnern. Hier rückt nach einem
"Handelsblatt"-Artikel die Zukunft der Stahlsparte in den Blick.
Darin heißt es, die mit dem Verkauf beauftragte Investmentbank
Goldman Sachs habe mit dem Finanzinvestor CVC einen möglichen Käufer
gefunden, der nach Informationen des Handelsblatts einen Euro bieten
will. Damit komme wieder neuer Schwung in die Angelegenheit, sagte
ein Händler.
Nachrichten gab es noch von Vantage Towers : Wenig
überraschend sollen die Aktien der Ex-Vodafone-Tochter nach nur
etwas mehr als zwei Jahren an der Börse wieder vom Kurszettel
verschwinden. Der Vorstand des Unternehmens habe mit dem neuen
Eigentümer Oak Holdings einen Vertrag über den Rückzug von der Börse
abgeschlossen, teilte der derzeit noch im MDax
gelistete Funkturmbetreiber mit./tih/mis
ISIN DE0008469008 EU0009658145
AXC0083 2023-03-21/08:25
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