FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem schwachen September droht dem Dax
zum Start in den Oktober am Montag ein weiterer
Kursrückgang. Im Sog der Verluste an den US-Aktienmärkten
signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den
deutschen Leitindex am Tag der deutschen Einheit ein Minus von 0,9
Prozent auf 12 005 Punkte. Damit geht das Ringen um die viel
beachtete, runde Marke von 12 000 Punkten weiter. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird rund ein
Prozent im Minus erwartet.
Die Anleger dürften gespannt auf Einkaufsmanagerindizes aus Europa
und den USA warten, die neuen Aufschluss über die Verfassung der
Industrie in Zeiten einer sehr hohen Inflation und schnell
steigender Zinsen geben werden. Die Märkte preisen in diesem
Zusammenhang mehr und mehr das Risiko einer Rezession ein.
Auf Unternehmensseite steht RWE mit einer 6,8
Milliarden US-Dollar schweren Übernahme im Fokus. Am Wochenende war
bekannt geworden, dass der Energiekonzern das Unternehmen Con Edison
Clean Energy Businesses schluckt, ein "im US-Markt führender
Betreiber und Entwickler von Solaranlagen und Speichern". Finanziert
wird der Zukauf mit einem Konstrukt, das den Staatsfonds von Qatar
perspektivisch zum größten Aktionär macht. Händlern zufolge könnten
sich die RWE-Titel dank dieser Nachricht besser als der schwach
erwartete Markt entwickeln - auf der Handelsplattform Tradegate
stand zunächst aber ein marktkonformes vorbörsliches Kursminus zu
Buche.
Beim Internetkonzern United Internet und dessen
Mobilfunktochter 1&1 halten Börsianer dagegen eine
negative Kursentwicklung für möglich. United Internet hatte am
Freitagabend zwar das Jahresziel für das operative Ergebnis (Ebitda)
angehoben. Hintergrund sind allerdings nicht Hoffnungen auf mehr
Umsatz - hier bleiben die Erwartungen unverändert. Vielmehr führt
der stockende Netzaufbau bei 1&1 zu weniger
Investitionsaufwendungen, wie das Unternehmen mitteilte. Eine nur
leicht angehobene Gewinnprognose bei gleichzeitig harschen
Investitionskürzungen lese sich wie eine implizite Gewinnwarnung,
kommentierte ein Händler.
Für Kursausschläge könnten ansonsten noch Studien sorgen. So stufte
die Bank HSBC die Aktien des
Großküchengeräte-Herstellers Rational hoch und rät
zum Kauf, wogegen sie die Titel der Fluggesellschaft Lufthansa
abstufte und nun zum Verkauf empfiehlt. Außerdem
spricht die Baader Bank nun ein Kaufvotum für die Anteilsscheine des
Großhandelskonzerns Metro aus./gl/men
ISIN DE0008469008 EU0009658145
AXC0044 2022-10-03/08:22
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