Nach einem schwachen Vortag könnten die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag wieder knapp in die Gewinnzone drehen. Der XDax als Indikator für den deutschen Leitindex pendelte am frühen Morgen lange Zeit rund um den Schlusskurs vom Vortag und signalisierte knapp eine Stunde vor Handelsstart einen hauchdünnen Gewinn von 0,16 Prozent bei 9560 Punkte. Beim EuroStoxx 50 zeichnet sich ebenfalls ein Kampf um die Gewinnzone ab. Zuletzt sah es aber danach aus, als würde der europäische Leitindex mit einem leichten Verlust von 0,5 Prozent in den Handel starten.

Während die Verluste an den asiatischen Börsen zuletzt etwas eingedämmt werden konnten, hat die Corona-Pandemie die Wall Street noch immer fest im Griff. US-Präsident Donald Trump stellte die Bürger auf sehr schwierige Wochen ein. Das Weiße Haus befürchtet nach einer Prognose zwischen 100 000 und 240 000 Tote in den USA. Nach Angaben der Johns-Hopkins-University gibt es mehr als 200 000 bestätigte Infektionsfälle dort - so viel wie sonst nirgends auf der Welt.

Mit Spannung schauen die Börsianer zudem auf den Ölmarkt, wo die Preise kräftig anzogen. Am Vortag hatte Trump Gespräche zwischen den in einen Preiskrieg verwickelten Ölfördernationen Saudi-Arabien und Russland in Aussicht gestellt. Sollte es zu Gesprächen kommen, wären das die ersten seit dem Scheitern der Opec+-Vereinbarung Anfang März. Auch Russlands Präsident Wladimir Putin sieht angesichts des Ölpreisverfalls Handlungsbedarf.

Bei den Unternehmen könnten am Donnerstag die Aktien von Hella einen Blick wert sein. Bei dem Licht- und Elektronikspezialisten hat sich die Corona-Krise im dritten Quartal mit einem Rückgang beim Umsatz und Ergebnis bemerkbar gemacht. Die im MDax notierte Aktie notierte vorbörslich knapp im Plus.

Der ebenfalls im MDax gelistete Finanzierungsdienstleister Grenke hat sich zudem bei den Unternehmen eingereiht, die ihre Jahresprognose wegen der Virus-Krise ausgesetzt haben. Die Prognose werde aktualisiert, sobald sich die Auswirkungen der Pandemie hinreichend bestimmen lassen. Das Neugeschäft legte indes im wichtigen Leasinggeschäft im ersten Quartal bei steigenden Margen zu. Ein Händler sprach gar von einer beeindruckenden Marge. Die Aktie stieg vor Handelsbeginn um 2 Prozent.

Während einige Unternehmen wegen der Pandemie bereits angelaufene Aktienrückkäufe auf Eis gelegt haben, will der Telekommunikationsanbieter United Internet seinerseits nun ein neues Programm starten. Das Volumen des Programms betrage insgesamt 150 Millionen Euro. Nach der bereits höher als erwartet ausgefallenen Dividende sei dies ein weiteres positives Signal für die Aktionäre, kommentierte ein Händler den Schritt. Die Aktie legte vorbörslich um fast 3 Prozent zu./kro/jha/

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  DE0008467416

AXC0095 2020-04-02/08:25

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