Nach der starken Vorwoche dürften die Anleger am deutschen Aktienmarkt den Montag zunächst ruhig angehen. Nach wie vor dürfte der Handel dabei vor allem von Nachrichten rund um den Handelsstreit zwischen den USA und China bewegt werden. Neues gibt es diesbezüglich allerdings bislang nichts. Rund eine Stunde vor der Eröffnung signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,06 Prozent auf 12 246 Punkte. Der EuroStoxx 50 dürfte ähnlich in die neue Woche starten.

Anfang der vergangenen Woche noch war der Dax inmitten des Handelsstreits zunächst bis auf 11 844 Punkte abgesackt, im Wochenverlauf dann aber bis auf 12 310 Punkte geklettert und hatte letztlich ein Plus von rund anderthalb Prozent erzielt.

"Zunächst hatte die geplante Verschiebung von Zöllen auf europäische Autos für deutlichen Rückenwind am deutschen Aktienmarkt gesorgt", sagte Analyst Christian Schmidt von der Helaba. Dies sei aber nur eine Seite der Medaille, warnte er und verwies auf die eine von der EU-Handelskammer in Peking veröffentlichte Mitgliederbefragung zum Handelsstreit und den Geschäften europäischer Firmen. Mehr als jedes dritte europäische Unternehmen, das in China tätig ist, spürt demnach bereits die negative Folgen durch verhängte Strafzölle. Zudem, so Schmidt, rücke auch der Brexit womöglich wieder in den Blick. Denn am Freitag hieß es, dass die wochenlangen Gespräche zwischen der britischen Regierung und der Opposition über einen Kompromiss im Streit um den EU-Austritt Großbritanniens vorerst gescheitert sind.

Nicht aus der Ruhe bringen lassen sich die Anleger von scharfer Rhetorik des US-Präsidenten Donald Trump Richtung Teheran. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter hatte er dem Iran mit der Vernichtung gedroht, wenn der Gottesstaat kämpfen wolle. Zuvor hatte sich der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hussein Salami, kämpferisch gegeben.

Unternehmensseitig steht im MDax der Wohnimmobilienkonzern Grand City Properties mit Quartalszahlen auf der Agenda. Auf der Handelsplattform Tradegate zeigten sich die Papiere vorbörslich im Vergleich zum Börsenhandelsschluss am Freitag unverändert. Wie das Unternehmen an diesem Morgen berichtete, wuchs es zum Jahresauftakt dank steigender Mieterlöse weiter. Zugleich wurden die Jahresziele bekräftigt. Die Experten der Schweizer Großbank UBS warten nun auf Aussagen über Zukäufe, da die Verschuldungsquote des Unternehmens im Jahr 2018 deutlich unter der angegebenen Schwelle gelegen habe. "Dadurch gibt es Feuerkraft für künftige Investitionen."

Wirecard legten nach einer frisch ausgesprochenen Kaufempfehlung der Deutschen Bank vorbörslich auf Tradegate um 1,3 Prozent zu. Analystin Nooshin Nejati, die nun die Bewertung der Aktie des Zahlungsabwicklers übernommen hat, stufte die Aktie von "Hold" auf "Buy" hoch und hob das Kursziel von 170 auf 200 Euro an. Die Geschäftsdynamik ziehe an und gleichzeitig ließen die Sorgen über die Glaubwürdigkeit des Konzerns nach, schrieb sie./ck/fba

 ISIN  DE0008469008  EU0009658145  CH0244767585  DE0008467416  LU0775917882

AXC0046 2019-05-20/08:19

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.