Nach einem starken Jahresauftakt für den Dax
mit der Rekordjagd bis über die Marke von 14 100
Punkten gehen die Anleger vorsichtig in die zweite Börsenwoche. Die
Marke von 14 000 Punkten wankt: Der X-Dax als Indikator für den
deutschen Leitindex deutete eine Dreiviertelstunde vor dem
Handelsstart ein Minus von 0,6 Prozent auf 13 958 Punkte an. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird mit einem
prozentual ähnlichen Verlust erwartet.
Da die Börsen Europas gerne denen in den USA folgen, geht er Blick
erst einmal über den Atlanik: Dort hatten am Freitag die US-Börsen
überwiegend neue Rekorde aufgestellt und waren angetrieben von der
Hoffnung auf ein weiteres Konjunkturpaket nahe ihren Tageshochs aus
dem Handel gegangen. Doch nun steht die Berichtssaison wieder bevor.
Die Anleger dürften in den bevorstehenden Tagen daher etwas
zögerlicher agieren, heißt es. Dabei werden die ersten bedeutenden
Quartalszahlen am Freitag aus der US-Bankenbranche erwartet.
Zudem bereiten auch die Coronavirus-Mutationen Sorgen, die verstärkt
inzwischen auch außerhalb Großbritanniens und Südafrikas
nachgewiesen werden.
Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners sieht außerdem noch
eine weitere Gefahr: "Still und heimlich steigen die Zinsen von
US-Staatsanleihen immer weiter an. Und das könnte für die aktuelle
Börsenrally zur Bedrohung werden." Zum einen steigen damit die
Finanzierungskosten der Unternehmen, zum anderen werden Anleihen im
Vergleich zu Aktien wieder zu einer Alternative.
Unter den Einzelwerten stehen hierzulande am Montag der
Fernwartungssoftware-Hersteller Teamviewer sowie der
Online-Broker Flatexdegiro mit Quartalsberichten im
Blick. Umsatzzahlen gab darüber hinaus die Shop Apotheke
bekannt. Vorbörslich ging es auf der Handelsplattform
Tradegate für Teamviewer und Shop Apotheke im Vergleich zum
Xetra-Börsenschluss am Freitag bereits um etwas mehr als ein halbes
Prozent hoch. Für Flatex sogar um mehr als 2 Prozent. Teamviewer
wuchs auch im vierten Quartal kräftig und übertraf seine eigenen
Ziele für das Gesamtjahr 2020 leicht. Auch die Zahl der Abonnenten
legte zu. Die Online-Apotheke steigerte den Umsatz 2020 stärker als
erwartet.
Ein Rekordjahr meldete der erst seit Dezember im SDax
vertretene Online-Broker Flatex. Im brummenden Börsenhandel in der
Corona-Krise wickelte er 75 Millionen Transaktionen ab und damit 140
Prozent mehr als im Vorjahr. Damit übertraf Flatex sein zuletzt auf
mehr als 70 Millionen Transaktionen angehobenes Jahresziel.
Außerdem dürften einige Aktien nach Analystenurteilen Aufmerksamkeit
auf sich ziehen. So zeigten sich die Papiere des Dialysespezialisten
FMC und die von BASF auf Tradegate
bereits schwächer. Jefferies hatte sich negativ zu FMC geäußert und
die Aktie auf "Underperform" abgestuft. Die Anleger übersähen den
Gegenwind, hieß es in der Studie. JPMorgan senkte aus
Bewertungsgründen den Daumen über der BASF -Aktie. "Selbst auf Basis
seiner überdurchschnittlichen Gewinnschätzungen seien die Papiere
der Ludwigshafener im historischen Vergleich hoch bewertet", schrieb
Analyst Chetan Udeshi und senkte BASF auf "Underweight".
Auch der Außenwerbespezialist Ströer wird nun
kritischer gesehen: Die US-Bank Morgan Stanley gab ihre Empfehlung
"Overweight" auf und stufte das Papier auf "Equal-weight" ab.
Darüber hinaus wird die Aktie des Triebwerksbauers MTU
von der Citigroup nun zum Verkauf empfohlen.
Airbus dagegen werden nun positiver gesehen: Die
US-Bank JPMorgan hob das Papier des Flugzeugbauers auf "Overweight"
und erwartet, dass viele Investoren über 2021 hinaus blicken und
damit viel längerfristiger. Airbus sei bei dieser Sichtweise im
Sektor am attraktivsten bewertet./ck/jha/
ISIN DE0008469008 EU0009658145
AXC0093 2021-01-11/08:25
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