FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach seinem kleineren Rücksetzer am Vortag hat
der Dax am Freitag wieder in die Spur gefunden. Gegen
Mittag verbuchte der deutsche Leitindex ein Plus von 0,85 Prozent
auf 18 107,41 Zähler. Um den seit Anfang April gültigen Abwärtstrend
zu brechen, müsste er aber zunächst über die 21-Tage-Linie steigen.
Sie signalisiert den kurzfristigen Trend und läuft aktuell bei 18
170 Punkten. Auf Wochensicht steht der Dax derzeit moderat im Minus.
Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte legte am
Freitag um 1,09 Prozent auf 26 994,51 Punkte zu. Der EuroStoxx 50
, Leitindex der Eurozone, gewann 0,8 Prozent.
Markteilnehmern zufolge ist das Risiko einer weiteren Korrektur nach
wie vor vorhanden. Nachlassende Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen
in den USA und geopolitische Gefahren, etwa mit Blick auf den
gegenwärtigen Israel-Iran-Konflikt, belasten die Kurse eher. Eine im
Juni erwartete Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB)
gilt als eingepreist. Die Hoffnung der Anleger ruht auf einer guten
Berichtssaison, die in den USA an diesem Freitag mit Quartalszahlen
der großen Banken beginnt. Zwischen Zinssorgen und Gewinnfantasien
seien die Anleger hin- und hergerissen, hieß es von der LBBW.
Hierzulande gab es vom Batteriehersteller Varta neue
Hiobsbotschaften. Der Konzern hält das eigene
Umstrukturierungskonzept nicht mehr für ausreichend. Die Anleger
warfen das Handtuch: der Aktienkurs brach um 29 Prozent ein.
Eine von Hauck Aufhäuser Investment Banking gedrehte Empfehlung von
"Sell" auf "Buy" für Siltronic trieb die Anteile des
Wafer-Herstellers um 5,3 Prozent nach oben. Analyst Tim Wunderlich
rechnet mit einer Erholung im zweiten Halbjahr. Zudem ließ eine von
der Deutschen Bank ausgesprochene Kaufempfehlung für Evotec
den Kurs des Wirkstoffforschers um 6,2 Prozent
steigen.
Die Aktien des Versorgers Eon gewannen im Zuge einer
positiven Studie von JPMorgan 2,2 Prozent. Analyst Javier Garrido
sieht für die Gewinnschätzungen noch Luft nach oben. Auch RWE
legten weiter zu und lagen mit plus 3,3 Prozent an
der Dax-Spitze.
Bei Rüstungswerten wie Rheinmetall , Hensoldt
und Renk griffen die Anleger wieder
zu. Anfang der Woche hatten sie hier Gewinne mitgenommen. Die
kriegerischen Konflikte und die weiter zunehmenden geopolitischen
Spannungen halten die Rally letztlich aber am Laufen.
Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp
will seine Produktionskapazitäten in Duisburg deutlich reduzieren.
Damit soll auch ein Abbau von Arbeitsplätzen einhergehen. Die
Thyssenkrupp-Aktien gewannen 2,1 Prozent, hatten am Vortag
allerdings sieben Prozent verloren. Salzgitter legten
um 5,4 Prozent zu. Ein fester Rohstoffsektor stützte Stahlaktien
insgesamt./ajx/stk
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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